Der Himmel auf Erden - Welt der Planetarien

Die Geschichte der Planetarien reicht bis ins Altertum zurück: bereits vor über 2000 Jahren wurden in Griechenland die ersten mechanischen Maschinen zur Darstellung der Bewegungen am Himmel gebaut. Allerdings hatten diese Maschinen wenig mit den heutigen Planetarien gemeinsam. Bis zum Beginn dieses Jahrhunderts waren Planetarien überwiegend mechanische Modelle des Sonnensystems, mit denen sich die Planetenbewegungen darstellen ließen. Eine Ausnahme bildeten begehbare Himmelsgloben, in deren Innerem bis zu zehn Personen sitzen und den auf der Innenseite des Globus aufgemalten Sternhimmel betrachten konnten.

Die Geschichte der Projektionsplanetarien, wie wir sie heute kennen, begann Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Leiter des Deutschen Museums in München suchte nach einer Möglichkeit, die Bewegungen der Sterne am Himmel in einem Modell darzustellen. Zuerst lehnte die Firma Carl Zeiss in Jena eine entsprechende Anfrage ab, da so ein Instrument nicht in das Produktspektrum der Firma zu passen schien. Erst 1914 wurde dann doch der Auftrag zur Entwicklung und Fertigung des ersten Planetariumsprojektors angenommen, der dann im Jahr 1924 in Jena auf dem Dach der Zeiss-Werke der Bevökerung vorgeführt wurde. In etwa einem Jahr bestaunten 80000 Besucher das "Wunder von Jena", wie der Projektor genannt wurde. Aus diesen Anfängen entwickelte sich die Firma Carl Zeiss zum weltweit führenden Anbieter von Projektionsplanetarien.

Die neuesten Projektoren bedienen sich modernster Technik, um ein möglichst originales Abbild des Sternhimmels zu erzeugen. Dazu werden heute Glasfaserkabel verwendet, die das Licht von der zentralen Lampe an die Position der einzelnen Sterne bringen. Dies hat den Vorteil, daß die Sternbilder wirklich punktförmig erscheinen und zudem so brillant wirken, wie sie es in Wirklichkeit sind. Außerdem können durch die so erreichte Helligkeit der Projektion ergänzende Effekte benutzt werden, so z.B. die Projektion von Dias oder Videofilmen. Dies ermöglicht die Konzeption eines Planetariums als eine multimediale Freizeiteinrichtung, in der neben der klassischen Himmelsprojektion Filme auf einer 180-Grad-Großleinwand gezeigt werden können.

Im Vortrag von Dr. Ludwig Meier wird über die wichtigsten Schritte in der Entwicklung der Planetariumstechnologie berichtet, außerdem wird anhand von Beispielen die Integrationsmöglichkeit eines Planetariums in andere Einrichtungen aufgezeigt. Auch werden Möglichkeiten beschrieben, wie ein Planetarium in Göttingen aussehen könnte.