Faszinierendes Weltall

Förderkreis Planetarium Göttingen

Eine Vortragsreihe des Förderkreis Planetarium Göttingen e.V. in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Göttingen .
Jeweils Dienstags um 20.00 Uhr im ZHG der Universität Göttingen, Platz der Göttinger Sieben, Hörsaal 010.
Eintritt 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, für Mitglieder des FPG frei.


22. Oktober 2002: Eine Reise zum Mittelpunkt der Erde
Prof. Dr. Ulrich Christensen, Geophysikalisches Institut, Universität Göttingen


1873 erschien der gleichnamige Roman von Jules Verne. Er erzählt von einer phantastischen Reise ins Erdinnere. Auch wenn die Vorstellungen Vernes im Gegensatz zu denen in manchem seiner anderen Zukunftsromane diesmal deutlich von den tatsächlichen Gegebenheiten abweichen, bleibt das Erdinnere faszinierend. Wie ist die detaillierte Struktur unseres Planeten von der Erdkruste über den Erdmantel bis hin zum Kern? Wie kommt es, dass die Erde ein Magnetfeld besitzt? Wie heiß ist es im Erdinnern? Prof. Christensen beantwortet diese und andere Fragen und zeigt, wie man überhaupt zu Erkenntnissen über das Innere unseres Planeten gelangt, da man in der Tat nicht wirklich in den Kern reisen kann.

05. November 2002: Die Entstehung der Galaxien
Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Astrophysikalisches Institut Potsdam


Vor 75 Jahren entdeckte Hubble, dass der Andromedanebel eine eigenständige Galaxie weit außerhalb unseres Milchstraßensystems ist. Dies war die Geburtsstunde der extragalaktischen Forschung. Heute findet man Milliarden von Galaxien in Milliarden von Lichtjahren Entfernung und diskutiert verschiedene kosmologische Modelle zur Entstehung und Entwicklung des Universums. Ein Blick in die Tiefen des Kosmos, welcher auch immer ein Blick in seine Vergangenheit ist, zeigt deutliche Unterschiede im Aussehen der Galaxien und in ihrer großräumigen Verteilung im Vergleich zum heutigen Universum. Auch die Galaxien haben sich also entwickelt und müssen irgendwann entstanden sein. Mit Modellen und anhand von Computersimulationen versucht man, die Beobachtungen zu erklären.

19. November 2002: Direkt zum Mars - Die Vision der Mars Society von der Besiedlung des roten Planeten
Dr. Björn Grieger, MPI für Aeronomie, Katlenburg-Lindau


Der wohl erdähnlichste Planet im Sonnensystem ist der Mars. Dieser Planet hat die Menschen von jeher besonders fasziniert und immer wieder Anlass für Spekulationen gegeben, ob es auch dort Leben geben könnte oder Leben gegeben hat. Auch heute steht der Mars im Blickpunkt der Forschung und wird mittels zahlreicher Raumsonden untersucht. Nach dem Mond wird er wohl das nächste große Ziel einer bemannten Mission sein. Es ist fast zu erwarten, dass dies die ersten Schritte auf dem Jahrhunderte langen Weg zu einer Besiedlung des Mars sein werden. Für eine solche Entwicklung existieren durchaus relativ konkrete Vorstellungen, über die Dr. Grieger in seinem Vortrag berichten wird.
          o   Mars Society Deutschland e.V.
          o   fernewelten.pdf - Script zum Vortrag

03. Dezember 2002: Quasare und aktive Galaxien
Priv. Doz. Dr. Lutz Wisotzki, Astrophysikalisches Institut Potsdam


Bereits eine ganz normale Galaxie ist ein beeindruckendes Gebilde. Sie kann Durchmesser in der Größenordnung von 100\,000 Lichtjahren erreichen, beinhaltet riesige Gas- und Staubwolken und leuchtet durch das Licht von Milliarden von Sternen. In den Tiefen des Kosmos findet man jedoch Galaxien, deren Leuchtkraft bis zu 1000 mal größer ist als jene normaler Galaxien. Erstaunlich dabei ist, dass diese gewaltige Energie nur aus einem winzigen Kernbereich abgestrahlt wird. Die heutigen Erkenntnisse deuten auf ein extrem massereiches Schwarzes Loch in den Zentren dieser als Aktive Galaxien bezeichneten Objekte hin, welches die umgebende Materie verschlingt und für die enormen Energieausbrüche verantwortlich ist.
          o   GT

Donnerstag, 12. Dezember 2002, 20:00 Uhr: Impakte kosmischer Körper - Eine treibende Kraft der biologischen Evolution?
Prof. Dr. Joachim Reitner, Geowissenschaftliches Zentrum, Universität Göttingen


Wie ist das Leben auf der Erde entstanden? Ist dies ein extremer Einzelfall? Diese Fragen beschäftigen die Wissenschaft bis heute. Spätestens seit der Entdeckung von Vorstufen des Lebens inmitten interstellarer Wolken kann vermutet werden, dass Leben möglicherweise überall im Kosmos dort spontan entsteht, wo sich die Bedingungen eignen. Ist es sogar denkbar, dass die ersten Lebenskeime die Erde durch Einschläge kosmischer Körper (z.B. Kometen) erreichten? Diese Frage steht im Zentrum des Vortrages von Prof. Reitner.

07. Januar 2003: Röntgenblitze aus nahen Galaxien - Schwarzen Löchern auf der Spur
Dr. Stefanie Komossa, MPI für extraterrestrische Physik, Garching


Schon seit einiger Zeit verdichten sich die Hinweise darauf, dass auch viele normale Galaxien ein zentrales Schwarzes Loch besitzen können. Dies kannte man bislang nur von den Aktiven Galaxien und Quasaren. Diese zeichnen sich durch eine enorme Strahlung aus ihren Zentren aus, welche man durch den Einfall von Materie auf das massereiche Schwarze Loch erklärt. Demzufolge beruht die Unauffälligkeit normaler Galaxien darauf, dass das Schwarze Loch nicht "gefüttert" wird. In einigen Galaxien wurden nun Röntgenblitze entdeckt, welche auf das Zerreißen von Sternen in der Nähe eine Schwarzen Lochs hinweisen.

Programmänderung: 21. Januar 2003: Titan - die verschleierte Welt
Dr. Björn Grieger, MPI für Aeronomie, Katlenburg-Lindau


Als Galilei im Jahre 1610 erstmals den Planeten Saturn beobachtete, war er irritiert von dessen merkwürdiger Gestalt. Erst 1659 erkannte Huygens, dass dieser zweitgrösste Planet des Sonnensystems von einem Ring umgeben ist. Die Entdeckung, dass es sich um System aus mehreren Ringen handelt, geht auf Cassini zurück. Heute weiß man, dass diese Ringe aus kleinen Gesteins- und Eisbrocken bestehen. Nach früheren Besuchen ist auch im Moment wieder eine Mission mit Namen Cassini/Huygens zum Saturn unterwegs. Dabei ist neben dem Planeten selbst besonders der geheimnisvolle Saturnmond Titan Ziel der Forschung. Titan besitzt eine dichte Atmosphäre und könnte sich als außergewöhnliches Labor zur Untersuchung von Fragen nach biologischen Vorgängen außerhalb der Erde erweisen. Einige sehr optimistische Wissenschaftler halten es für möglich, dass sogar einfache Lebensformen auf Titan gefunden werden könnten. Auch das MPAE in Katlenburg-Lindau ist an der Cassini-Mission beteiligt. Herr Dr. Grieger stellt das Projekt und seine Zielsetzungen vor.
          o   www.huygens.de/fernewelten
          o   GT: Besprechung

Programmänderung: 04. Februar 2003: Astrophysik auf den Kanarischen Inseln
Dr. Eberhard Wiehr, Universitäts-Sternwarte Göttingen


Sie sind jedem ein Begriff und viele haben dort schon ihren Urlaub verbracht. Die Kanaren. Weniger bekannt ist, dass die vor der nordafrikanischen Küste gelegene Inselgruppe einer der hervorragensten Orte für astronomische Beobachtungen ist. Auf Teneriffa und La Palma befinden sich deshalb eine ganze Reihe von großen und hochmodernen Teleskopen zur Beobachtung der Sonne und des Nachtimmels. Die Nutzung der Teleskope auf den Kanaren ist typisch ist für die heutige Arbeit von Astronomen, wie sie weltweit auch an anderen Orten geleistet wird. Neben einer reich bebilderten Vorstellung der Observatorien auf den Kanaren wird Herr Dr. Wiehr insbesondere einige Arbeitsmethoden der Astrophysiker an eindrucksvollen Beispielen erläutern, wobei der Schwerpunkt im Bereich der Sonnenbeobachtung liegen wird. Dr. Wiehr ist als Sonnenphysiker an der Göttinger Universitäts-Sternwarte tätig, die selbst aktiv am Betrieb und der Nutzung der Sonnenteleskope auf dem 2400m hohen Teide-Observatorium auf Teneriffa beteiligt ist. Er hat aber auch wiederholt auf La Palma beobachtet und wird über beide Observatorien berichten.

18. Februar 2003: Robotische Teleskope - Teil eines neuen Zeitalters in der astronomischen Forschung
Dr. Frederic Hessman, Universitäts-Sternwarte Göttingen


Schon lange sind die Zeiten vorbei, in denen ein Astronom selbst einen Blick durch ein Teleskop warf. Heute misst man mit modernen Detektoren und der Beobachter steuert das Teleskop mit Hilfe von Computern von einem Kontrollraum aus. Viele Beobachtungsprogramme können bereits vollständig automatisiert werden. Dank weltweiter Computernetze ist es sogar möglich, ein Teleskop fernzusteuern. Inzwischen existiert bereits eine ganze Armada robotischer Teleskope. In Göttingen wird an einem Projekt gearbeitet, das auch Schulen erlaubt, per Internet selbst Beobachtungen an robotischen Teleskopen durchzuführen. Dr. Hessman berichtet über die Einsatzmöglichkeiten solcher Teleskope in der Forschung und die völlig neuen Möglichkeiten, den Einsatz dieser Technik für die Ausbildung und Lehre zu nutzen. Einleitend werden Teleskope und Arbeitsweisen der beobachtenden Astronomie von einst und jetzt vorgestellt.
          o   GT: Besprechung

04. März 2003: Eine Reise durch 12 Milliarden Jahre voller Rätsel
Prof. Dr. Karl Mannheim, Astronomisches Institut der Universität Würzburg


Prof. Mannheim, bis vor kurzem in Göttingen tätig, nimmt die Hörer mit auf eine Reise durch den Kosmos in Raum und Zeit -- vom Sonnensytem bis zu den fernsten Galaxien, vom heutigen Universum bis zum Urknall. Dabei diskutiert er einige der wichtigsten Fragen der aktuellen astrophysikalischen Forschung, wie z.B.: Was hat es mit der Dunklen Materie und der Dunklen Energie auf sich? Wie entstand die großräumige Struktur im Universum? Ist das Universum flach? Ändert sich die Gravitationskonstante? Dabei wird deutlich, dass nur eine Verknüpfung der Erforschung des Allerkleinsten (Teilchenphysik) mit der Erforschung des Allergrößten (Astrophysik) Antworten geben wird.
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Ansprechpartner für weitere Informationen: Dr. Klaus Jäger, Universitäts-Sternwarte, Geismarlandstr. 11, D-37083 Göttingen; Tel.: 0551-395067, Fax: 0551-395043, Email: jaeger@uni-sw.gwdg.de


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Letzte Änderung: 14. Februar 2003, KB