Wieder einmal möchten Ihnen der
Förderkreis Planetarium Göttingen e.V.
und die
Amateurastronomische Vereinigung Göttingen (AVG)
die Sterne etwas näher bringen.
In den Monaten von Januar bis März beherrscht das große Wintersechseck gegen 22:00 MEZ den Himmel über dem Südhorizont. Das Wintersechseck
setzt sich aus hellen Sternen sechs auffälliger Sternbilder um den
Orion herum zusammen. Es handelt sich dabei um Capella im Sternbild Fuhrmann,
Pollux in den Zwillingen, Sirius im Großen Hund, Rigel im Orion und
Aldebaran im Stier.
Das Wintersechseck dehnt sich damit über den ganzen, mit unseren Augen
auf einen Blick, überschaubaren Himmelsausschnitt aus. Es ist zum o. g.
Zeitpunkt schon leicht nach Westen gewandert.
Der uns wohlbekannte Große Wagen steht zu jener Zeit steil geneigt, mit
der Deichsel nach unten gekippt, hoch am Himmel. Bald wird er wieder den
Zenit passieren. Der Große Wagen ist Teil des Sternbildes Große Bärin,
dessen Rumpf und Schwanz er bildet. Zwischen Großer Bärin und den
Zwillingen aus unserem Wintersechseck klafft eine große Lücke, in der
kaum Sterne zu stehen scheinen. Lediglich einige schwache Sterne
bevölkern dieses Himmelsareal. In diesem Feld steht das Sternbild
Luchs. Als Johannes Bayer 1603 die Sterne nach griechischen
Buchstaben benannte, soll er bemerkt haben : ``Du brauchst Augen wie
ein Luchs, um den Luchs zu erkennen!''
Wenn wir uns leicht nach Osten drehen, erkennen wir bereits den kommenden
Frühling: Der Löwe steht bereits hoch über dem Osthorizont!
Für Beobachter ist der Wintersternhimmel außerdem durch den berühmtesten aller leuchtenden Gasnebel, den Orionnebel (M42 in Charles Messiers Katalog), interessant. Schon mit bloßen Augen sollte man unterhalb der drei Gürtelsterne des Himmelsjägers Orion ein nebliges Fleckchen wahrnehmen - vorausgesetzt, Sie beobachten außerhalb der Stadt in der Feldmark, wo kein Licht die Himmelsbeobachtung stört!
Wenn sogar ein kleines Fernglas vorhanden ist, wird der Orionnebel seine ganze Schönheit offenbaren. Unregelmäßige Formen und Hell-Dunkelkontraste sind dann zu erkennen. Der Orionnebel ist die Geburtsstätte für neue Sterne. Junge, energiereiche Sterne regen mit ihrer Strahlung das durch Sternentstehung noch nicht ''verbrauchte'' Wasserstoffgas zum Leuchten an.
Im Februar hat Merkur, der sonnennächste der Planeten, seine erste Hauptvorstellung in diesem Jahr. Sie sollten am besten Ihr Fernglas nicht aus der Hand legen! Zwischen dem 25. Februar und dem 6. März ist der Merkur etwa zwischen 18:45 und 19:20 Uhr kurz nach Sonnenuntergang tief über dem Westhorizont aufzufinden. Eigentlich dürfte er nur wenig schwächer als der hellste Stern am Himmel, der Sirius, erscheinen. Aber die tiefe Stellung Merkurs über dem Horizont dämpft sein Licht erheblich. Versuchen Sie, ihn zu entdecken! Vergleichen Sie seine Helligkeit mit derjenigen der hellsten Sterne. Bei der nächsten Merkursichtbarkeit im Juni haben Sie dann schon etwas Gefühl für Ihre Planetenjagd. Merkur wird wieder abends nach Sonnenuntergang sichtbar sein.
Vollmond: 2.1., 31.1., 2.3., 31.3.; Neumond: 17.1., 16.2., 17.3.