|
In diesem Quartal möchten der Förderkreis Planetarium Göttingen e.V. und die Amateurastronomische Vereinigung Göttingen (AVG) einen kurzen Überblick über die astronomischen Höhepunkte des Jahres 2000 geben.
Das Jahr 2000, welches ein Schaltjahr mit 366 Tagen ist, beginnt gleich im Januar mit einem Höhepunkt. Am 21. findet eine totale Mondfinsternis statt. Allerdings ist sie nur etwas für Frühaufsteher. Der Mond ist zwischen 5:05 Uhr und 6:22 Uhr total verfinstert. Im restlichen Jahr finden noch 4 partielle Sonnenfinsternisse und eine weitere totale Mondfinsternis statt. Alle diese Finsternisse sind aber von Deutschland aus nicht beobachtbar.
Ein weiterer Höhepunkt findet im März und April am Abendhimmel statt. Im Westen sind am frühen Abend die Planeten Mars, Jupiter und Saturn zu finden. Aufgereiht wie auf einer Perlschnur bieten sie einen sehr schönen Anblick. Im Verlauf dieser beiden Monate läßt sich die unterschiedliche Bewegung der drei Planeten gut verfolgen. Mars "überholt" im April dann erst Jupiter (6.4.) und später Saturn (16.4.). Auch der Abstand von Jupiter zu Saturn wird geringer. Das "Überholen" von Saturn durch Jupiter findet aber für uns unbeobachtbar am Taghimmel statt.
Sollte es um den 12. August nachts klar sein und milde Temperaturen herrschen, ist dies ein guter Zeitpunkt für die Beobachtung der Perseiden. Dabei handelt es sich um einen jedes Jahr wiederkehrenden Sternschnuppenstrom. In der zweiten Nachthälfte können mitunter bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde gesichtet werden. Ob uns ein neuer Komet einen weiteren Höhepunkt bringt, ist leider im Voraus nicht bestimmbar. Neben vielen gut bekannten Kometen werden jedes Jahr etwa 10 - 20 neue entdeckt. Hin und wieder ist einer wie Hale-Bopp dabei.
Doch nun zurück zum letzten Quartal 1999. Das besondere Interesse gilt dabei den Planeten Merkur, Venus, Jupiter und Saturn. Beginnen wir mit Merkur: Er ist Ende November/Anfang Dezember am Morgenhimmel sichtbar. Zwischen 6:30 Uhr und 7:15 Uhr steht er tief über dem Südosthorizont. Venus ist der Glanz am Morgenhimmel. Einige Stunden vor Sonnenaufgang ist sie das hellste Gestirn am Osthimmel. Jupiter hat im Oktober und Saturn im November seine Oppositionsstellung zur Sonne erreicht. D. h. wenn die Sonne im Westen untergeht, gehen beide Planeten im Osten auf und sind somit die ganze Nacht über sichtbar. Da etwa zur gleichen Zeit beide Planeten der Erde am nächsten stehen, lassen sich schon mit kleinen Teleskopen dunkle Bänder auf Jupiter und die Ringe des Saturn betrachten. Schon mit einem Feldstecher sind die 4 größten Jupitermonde und ihre tägliche Bewegung beobachtbar. Gegen 22 Uhr stehen beide Planeten hoch über dem Südhorizont.
Eventuell ist in der Nacht vom 17. auf den 18. November mit sehr vielen Sternschnuppen zu rechnen. Dann hat der Sternschnuppenstrom der Leoniden sein Maximum. Dieses Maximum ist alle 33 Jahre besonders stark. Viele Astronomen vermuten, daß in der zweiten Nachthälfte mit mehreren tausend Sternschnuppen pro Stunde gerechnet werden kann. Allerdings sind sie sich nicht ganz sicher: das Ereignis könnte auch ausfallen. Die Staubteilchen, die vom Kometen Tempel-Tuttle stammen, sind nicht gleichmäßig auf seiner Bahn verteilt. Je nachdem, ob die Erde durch einen dichten oder einen weniger dichten Teil fliegt, sieht man viele oder nur wenige Sternschnuppen.
Vollmond: 24.10., 23.11., 22.12.
Neumond: 9.19., 8.11., 7.12.