Die Mondfinsternis am 16. September 1997


Das wichtigste zuerst: Dies wird die letzte totale Mondfinsternis für mehr als zwei Jahre sein. Auf die nächste totale Verfinsterung des Mondes müssen wir bis zum 21. Januar 2000 warten.

Die Mondfinsternis beginnt am 16. September zu Sonnenuntergang. Während die Sonne im Westen untergeht, geht der Mond um 19:28 MESZ im Osten auf. Zu diesem Zeitpunkt ist er schon etwas verfinstert, da der Eintritt in den Kernschatten bereits um 19:08 MESZ beginnt. Zwischen 20:15 MESZ und 21:20 MESZ ist der Mond total verfinstert, um 22:27 MESZ ist die totale Verfinsterung wieder vorbei. Der Mond befindet sich zwar noch im Halbschatten, was aber für das bloße Auge fast nicht wahrnehmbar ist. Der Ablauf der Finsternis ist in der Abbildung nochmal dargestellt.

Wie kommt es zu einer Mondfinsternis? Der Mond umkreist die Erde in etwa einem Monat. Innerhalb dieser Zeit haben wir einmal Neumond und einmal Vollmond. Zur Zeit des Neumondes befindet sich der Mond zwischen Erde und Sonne. Wenn Vollmond ist, befindet sich dagegen die Erde zwischen Mond und Sonne. Normalerweise würde der Schatten der Erde den Mond nun verfinstern, dies geschieht aber nicht bei jedem Umlauf des Mondes um die Erde. Die Mondbahn ist gegen die Bahn der Erde um die Sonne (die sog. Ekliptik) um fünf Grad geneigt, dies führt dazu, daß der Mond zur Vollmondzeit meist etwas über oder unter dem Erdchatten vorbeiläuft. Das gleiche geschieht bei Neumond: hier bewegt sich die Erde scheinbar über oder unter dem Monschatten hindurch, deshalb kann es nicht bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis geben. Befindet sich der Mond zur Vollmondzeit auf seiner Bahn in einem der beiden Schnittpunkte der Mondbahn mit der Ekliptik, dann kommt es zu einer totalen Verfinsterung. Steht der Mond nur in der Nähe dieser Punkte, dann wird er nur teilweise verfinstert.

Während einer totalen Verfinsterung verschwindet der Mond aber nicht komplett, sondern er leuchtet in einem rot-braunen Farbton. Dies hat seine Ursache in der Erdatmosphäre. Diese bricht die Sonnenstrahlen, so daß ein Teil des Sonnenlichtes durch die Erdatmosphäre auf den Mond fällt. Hierbei wird blaues Licht stärker gestreut als rotes Licht. Dies ist der Grund für die rot-braune Farbe des verfinsterten Mondes. Starke Vulkanausbrüche, wie der des Pinatubo im Jahr 1991, sind verantwortlich dafür, daß sehr viel Staub in die Atmosphäre gelangt. Dieser Staub wiederum sorgt dafür, daß uns der Mond bei einer Mondfinsternis nun noch dunkler erscheint.

Zur Mondfinsternis am 16. September bieten die Amateurastronomische Vereinigung Göttingen, der Förderkreis Planetarium Göttingen und die Universitäts-Sternwarte Göttingen eine Sonderführung an. Diese findet in Nikolausberg statt. In der Verlängerung der Straße "Am Schlehdorn" (in der Nähe der Janusz-Korcak-Schule, siehe Karte) werden Amateurteleskope einen Blick auf den verfinsterten Mond erlauben. Sie erreichen den Veranstaltungort problemlos mit dem Stadtbus der Linie 18 (Abfahrt um 19:40 Uhr ab Weender Str. Ost). Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr. Ein Blick durch die Teleskope am Hainberg ist nicht möglich, da der Mond während der Verfinsterung nur wenig über dem Osthorizont steht. Sollte der Himmel allerdings bewölkt sein, dann muß diese Veranstaltung leider ausfallen.