Planetenweg Göttingen - Zwergplaneten

Zwergplaneten

Bis zum Jahr 2006 galt Pluto als neunter und äußerster Planet unseres Sonnensystems. Nach der Entdeckung zahlreicher ähnlich großer Objekte jenseits der Neptunbahn haben die Astronomen für diese die neue Kategorie der Zwergplaneten eingeführt. Seitdem gilt Pluto offiziell nicht mehr als Planet sondern ist der prominenteste Vertreter der Zwergplaneten, zu denen derzeit (2016) außerdem Ceres sowie die transneptunischen Objekte Eris, Makemake und Haumea gehören. Weitere transneptunische Objekte, wie Sedna, werden noch als Zwergplaneten-Kandidaten geführt. Im Göttinger Planetenweg wird an drei Stellen auf diese Objekte Bezug genommen.

Wussten Sie schon ...

... welches transneptunische Objekt eine besonders exzentrische Umlaufbahn hat?

Standorte: Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Justus-von-Liebig-Weg 3,

Bismarckturm,

Diemarden, Mühlendamm

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Pluto

Pluto, aufgenommen von New Horizons (14.7.2015).

Ceres

Ceres, aufgenommen von Dawn in einem Abstand von ca. 40.000 km am 25.2.2015, ist mit einem Durchmesser von 963 km das größte Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

Ceres, von dem italienischen Astronom Piazzi 1801 entdeckt, wurde von ihm seinerzeit zunächst für einen Kometen gehalten. Da seine Position aber zwischen Mars und Jupiter gefunden wurde, wurde er als der damals gesuchte Planet betrachtet. Diese Betrachtungsweise änderte sich erst, nachdem zahlreiche weitere Himmelskörper, die Asteroiden, in seiner Umgebung gefunden wurden. Ceres, lange Zeit selbst als Asteroid klassifiziert, ist seit 2006 der einzige Zwergplanet im Asteroidengürtel und ist dort mit knapp 6400 km im Durchmesser das größte Objekt. Die am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen mitentwickelte NASA-Sonde Dawn besuchte Ceres im März 2015 und kartographierte seine Oberfläche, wodurch zahlreiche Einschlagkrater offenbar wurden.
Eris, mit ca. 2300 km im Durchmesser größer als Pluto, ist der zweitgrößte Zwergplanet. Sein Orbit verläuft jenseits von Neptun und ist nach Sedna der zweitexzentrischste Zwergplanet. Seine Bahn ist gegenüber der Ekliptik stark geneigt. Wegen dieser Exzentrizität (Perihel-Aphel: 37,7 - 97,6 Astronomische Einheiten), die stärker ist als die der Planeten im Sonnensystem, zählt er zu den gestreuten Kuipergürtelobjekten (SDO). Ceres

Der Plutoid Eris mit seinem Mond Dysmonia, der sich jenseits der Neptunbahn bewegt, ist der zweitgrößte bekannte Zwergplanet (Stand 2016).

Makemake

Makemake

Makemake ist ebenfalls ein transnetunisches Objekt und von annähernd kugelförmiger Gestalt. Zusammen mit Pluto, Eris und Haumea gehört er zu den größten Kuipergürtelobjekten.
Haumea hat eine stark elliptische Gestalt und hat mit knapp 4 Stunden unter allen Objekten im Sonnensystem die schnellste Rotation um seine eigene Achse. Haumea

Haumea mit seinen beiden Monden (künstlerische Darstellung)

Sedna relativ zum Sonnensystem und zur Oort'schen Wolke

Sedna relativ zum Sonnensystem, Kuipergürtel und zur Oort'schen Wolke

Sedna besitzt den exzentrischsten Orbit (Stand 2016) aller bisher bekannten Objekte im Sonnensystem (Perihel - Aphel: 76 - 939 Astronomische Einheiten). Sein Durchmesser beträgt knapp 1000 km, gehört damit also zu den kleineren transneptunischen Objekten. Zur Zeit ist noch nicht klar, ob seine Herkunft aus der Oort'schen Wolke stammt oder ob es sich um ein nach außen gestreutes Objekt des Kuipergürtels handelt.
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