Die Astronomie ist die älteste und zugleich auch eine der modernsten Naturwissenschaften. Schon die frühen Hochkulturen beschäftigten sich mit der Beobachtung astronomischer Vorgänge. Über Jahrtausende war die Astronomie eine reine Beschreibung der beobachteten Vorgänge am Nachthimmel. Alle Erkenntnisse wurden durch Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichtes gewonnen, entweder direkt mit dem bloßen Auge oder mit einem Fernrohr.
In den letzten 50 Jahren hat die Astronomie einen explosiven Aufschwung erfahren, sie wurde "Vom Orchideenfach zur Big Science", wie Prof. H.-H. Voigt es einmal genannt hat. Durch die technische Entwicklung stehen heute moderne Detektoren und Satellitenteleskope zur Verfügung, mit denen astronomische Objekte in der vollen Breite des elektromagnetischen Spektrums beobachtet werden. Diese Ausweitung führte zur Entdeckung einer Fülle unbekannter Phänomene: was bisher als gleich erschien, erweist sich heute als von völlig unterschiedlicher Natur. Dadurch wurden andere Fragestellungen aufgeworfen: wurde früher der Ist-Zustand des Universums beschrieben, so steht heute die Erforschung der kosmischen Evolution im Zentrum des Interesses.
Im Vortrag von Peter Albrecht ( Universitäts-Sternwarte Göttingen) werden die modernen Arbeitsmethoden der Astronomie beschrieben, wobei der Schwerpunkt auf dem auch noch heute wichtigsten Bereich, der optischen Astronomie, liegt. Es wird schnell klar werden, daß sich hinter moderner Astronomie weit mehr verbirgt, als das Zählen von Sternen und die Bestimmung ihrer Positionen am Himmel.