Auch Sterne werden geboren, altern und sterben. Aus dem wissenschaftlichen Studium der Sternentstehung hofft man, Antworten auf einige grundlegende Fragen der Astrophysik zu finden, wie. z.B.: Wie ist die Sonne und mit ihr das Planetensystem vor 4,5 Milliarden Jahren entstanden? Ist die Entstehung von Planeten und vor allem erdähnlichen Planeten ein einmaliger Zufall der Natur oder können wir dies als notwendige Konsequenz des Sternentstehungsprozesses betrachten?
Es ist seit langem bekannt, daß der Raum zwischen den Sternen kein perfektes Vakuum sondern mit einer extrem diffusen Mischung aus Gas und kleinen Teilchen, dem interstellaren "Staub", gefüllt ist. Das staubige Gas ist nicht gleichmäßig sondern geklumpt verteilt. Man spricht von interstellaren "Wolken". Messungen mit modernen Radioteleskopen zeigen uns, daß diese Wolken von vorneherein selbst eine klumpige Unterstruktur haben. Aus solchen Klumpen können sich Sterne und evtl. Planetensysteme bilden, aber wie? Die Vorgänge, die zur Bildung eines Sterns führen, spielen sich in so großen Entfernungen und langen Zeiträumen ab, daß es unmöglich ist, sie direkt zu verfolgen. Astrophysiker können nur die Strahlung einiger ganz junger Sterne oder Wolkenklumpen beobachten und untersuchen, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen befinden. Theoretische Modelle werden benötigt, um aus diesen "Schnappschüssen" eine zeitliche Entwicklungssequenz der Sternbildung zu gewinnen. Die Erforschung der Sternentstehung erfordert daher die Zusammenarbeit von Astronomen, Laborphysikern und Spezialisten aus dem Bereich der numerischen Physik.
Im Diavortrag "Die Entstehung der Sterne und Planeten" von Prof. Harold Yorke (Astronomisches Institut der Universität Würzburg) wird ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung gegeben.