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Faszinierendes Weltall
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Der Förderkreis Planetarium Göttingen veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Göttingen eine Vortragsreihe zu astronomischen Themen. Die Vorträge sind allgemeinverständlich und so konzipiert, daß sie sowohl für Laien als auch für astronomisch vorgebildete Hörer interessant sind.
Die Vorträge finden jeweils dienstags um 20.00 Uhr im Zentralen
Hörsaalgebäude (ZHG), Hörsaal 009, der Universität Göttingen, Platz
der Göttinger Sieben, statt.
Eintritt: 5 DM, ermässigt 3 DM, für Mitglieder des FPG frei.
- 12. Oktober 1999: Auf der Suche nach Planeten um andere Sterne
Dr. Joachim Wambsganss,
Astrophysikalisches Institut, Potsdam
Vor knapp vier Jahren wurde der erste Planet um einen anderen Stern gefunden.
Diese sensationelle Entdeckung machte Schlagzeilen rund um die Welt.
Inzwischen sind fast zwei Dutzend weiterer "extrasolarer" Planeten bekannt.
Damit ist offensichtlich, dass unser Sonnensystem nicht einzigartig ist.
Dr. Wambsganss stellt einige der gefundenen Planeten vor und beschreibt die
Methoden ihrer Suche. Auch die Entstehung von Planeten und die
Bedeutung dieser Entdeckungen für unser Weltbild wird diskutiert. Auch die
Frage, ob anderswo erdähnliche Planeten existieren und ob es auch auf
ihnen Leben geben kann, wird angesprochen. Am Ende wird ein Ausblick darauf
gegeben, welche dramatischen Entwicklungen wir in diesem Gebiet in den
nächsten Jahren erwarten können.
- 26. Oktober 1999: Die Sonnenfinsternis 1999 im Rückblick
Karsten Bischoff,
Universitäts-Sternwarte, Göttingen
Im August dieses Jahres wurde ganz Europa in den Bann eines dramatischen
Himmelsschauspiels gezogen. Die totale Sonnenfinsternis. Der Mondschatten
raste mit mehreren 1000 km pro Sekunde über den Kontinent. Auch im Süden
Deutschlands wurde es entlang der sog. Zentrallinie für ca. zwei Minuten
finster - und das um die Mittagszeit. Millionen von Menschen hatten sich auf
den Weg gemacht, um das Schauspiel zu erleben. Doch viele standen im Regen
und konnten das Ereignis nicht genießen. Karsten Bischoff gibt einen
Rückblick über die Finsternis und zeigt spektakuläre Bilder, die an den
wenigen Orten guten Wetters gewonnen wurden.
- 9. November 1999: Sonne, Mond und Sterne - oder was gibt es sonst noch?
Dr. Jürgen Kerp ,
Radioastronomisches Institut der Universität, Bonn
Im Verlauf dieses Jahrhunderts hat sich unser Bild vom Kosmos grundlegend
gewandelt. Es wurde erstmals klar, dass die meisten der nebeligen Flecken am
Nachthimmel keine Objekte innerhalb der Milchstraße sind, sondern weit
entfernte Galaxien. Die Grenzen des Universums wurden neu abgesteckt.
Schießlich führten diese neuen Erkenntnisse auch zu der Anwendung
physikalischer Methoden in der Analyse von astronomischen Beobachtungen. Die
Astrophysik wurde geboren. Insbesondere die moderne Raumfahrttechnik erlaubt
heute den Einsatz von Satelliten, um die Strahlung zu studieren, die niemals
die Oberfläche der Erde erreicht. Dr. Jürgen Kerp gibt einen Überblick
über die modernen Techniken der astronomischen Forschung und beleuchtet die
Veränderung des jeweils herrschenden Weltbildes durch die neu gewonnenen
Erkenntnisse.
- 23. November 1999: Astronomische Beobachtungen mit einfachen Hilfsmitteln
Matthias Elsen,
Amateurastronomische Vereinigung Göttingen
Auch im Zeitalter der Großteleskope und der über die Medien
allgemein zugänglichen Farbaufnahmen fernster Galaxien hat die
Faszination der eigenen Beobachtung des Sternhimmels nicht an Reiz verloren.
In einem Streifzug durch die Tätigkeitsfelder von Amateurastronomen gibt
Matthias Elsen Anregungen aus seiner eigenen Beobachtungspraxis, wie man,
angefangen mit einfachsten Hilfsmitteln, wie einem Feldstecher, über die
klassische Astrofotografie bis hin zum Einsatz von CCD-Kameras, selber den
Sternhimmel erkunden und seine eigenen Beobachtungen sinnvoll aufzeichnen
kann.
- 7. Dezember 1999: Warum wird die Sonne ein Roter Riese?
Prof. Dr. Willi Deinzer ,
Universitäts-Sternwarte, Göttingen
Blickt man im Laufe seines Lebens zum Himmel, so scheinen die Sterne
weder zu verlöschen, noch neue hinzuzukommen. Doch ein Menschenalter ist
kurz und selbst in tausenden von Jahren würde man kaum Veränderungen
wahrnehmen. Doch auch Sterne werden geboren und sterben. Eine Erkennntnis,
die sich dem Astronomen offenbart, wenn er nur hinreichend viele Sterne
untersucht und damit Sterne in verschiedenen Entwicklungsstufen beobachtet.
Auch unsere Sonne wird sich in einigen Milliarden Jahren, wenn sich ihre
Energiequelle erschöpft, dramatisch verändern und zu einem sog. roten
Riesen werden. Prof. Deinzer beschreibt, wie es dazu kommt.
- 11. Januar 2000: Gibt es Überraschungen im Treibhaus? - Die Ursachen natürlicher Klimaschwankungen
Prof. Dr. Anton Eisenhauer,
GEOMAR, Kiel
Klimatische Veränderungen und ihre Folgen sind in unserer heutigen Zeit
nicht nur ein wissenschaftliches Thema. Ozonloch, Treibhauseffekt u.ä.
spielen auch im täglichen Leben eine Rolle, seitdem Mensch und Technik
als mögliche Faktoren für Klimaveränderungen in Betracht gezogen werden.
Aber Klimaveränderungen gab es im Laufe der Erdgeschichte immer und sie
wurden auch durch astronomische Parameter mitbestimmt. Diesen lang- und
kurzfristigen Klimaschwankungen widmet sich Prof. Eisenhauer vom
Forschungszentrum fuer marine Geowissenschaften in Kiel in seinem Vortrag.
- 25. Januar 2000: Gamma Ray Burster - die größten Explosionen seit dem Urknall
Prof. Dr. Klaus Beuermann ,
Universitäts-Sternwarte, Göttingen
Verschiedenste physikalische Prozesse sind für Strahlung in
unterschiedlichen Spektralbereichen verantwortlich.
Heutige Beobachtungen vom Radio- bis zum Gammabereich erlauben daher ein
tieferes Verständnis kosmischer Objekte. Besonders Vorgänge hoher Energie
können mit großem technischem Aufwand im Gammabereich untersucht werden.
Doch neue Möglichkeiten bergen auch neue Geheimnisse.
So entdeckte man gigantische Explosionen im Bereich der Gammastrahlung und
rätselte viele Jahre, worum es sich dabei handeln könnte.
Über den kürzlich erzielten Durchbruch auf diesem Gebiet
berichtet Prof. Dr. Klaus Beuermann.
- 8. Februar 2000: Das Universum im Infrarot - Neues von ISO
Prof. Dr. Dietrich Lemke,
MPI für Astronomie, Heidelberg
Noch bis vor etwa 50 Jahren beschränkte sich die astronomische Forschung
auf Beobachtungen im optischen Spektralbereich. Dann kam die Radioastronomie
hinzu. Nach und nach erkannte man die Bedeutung von Untersuchungen, die sich
über das gesamte elektromagnetische Spektrum erstrecken. Mit der
Möglichkeit, Satelliten in den Weltraum zu starten, wurden auch jene Teile
der Strahlung erforschbar, die, durch die Erdatmosphäre abgeschirmt, nicht
vom Erdboden aus zu untersuchen sind. Ein besonders erfolgreiches Projekt
war der 1995 gestartete Infrarotsatellit ISO. Prof. Dr. Lembke, selbst am
ISO-Projekt beteiligt, berichtet über Ergebnisse dieser Mission.
- 22. Februar 2000: Die Suche nach den Urgalaxien
Dr. Hermann-Josef Röser,
MPI für Astronomie, Heidelberg
Ein tiefer Blick ins Universum ist auch immer ein Blick in die
Vergangenheit des Kosmos. Beobachtet man eine Galaxie in zwei Milliarden
Lichtjahren Distanz, sieht man sie so, wie sie vor 2 Milliarden Jahren
aussah, weil das Licht so lange unterwegs war, bis es uns erreicht hat.
Die heutigen Modelle des Universums versuchen u.a. zu erklären, wann und
wie die ersten Galaxien entstanden sind und wie sie sich entwickelt haben.
Mit modernsten Großteleskopen versucht man heute, diese Urgalaxien in den
Tiefen des Kosmos aufzuspüren, um Beobachtung und Theorie miteinander zu
vergleichen. Dr. H.J. Röser berichtet über diese moderne Variante der
"Suche nach der Nadel im Heuhaufen".
- 7. März 2000: Mars - der rote Schleier wird gelüftet
Dr. Horst Uwe Keller,
MPI für Aeronomie, Katlenburg-Lindau
Unser Sonnensystem besitzt neun große Planeten, einer davon ist die Erde.
Aber nicht alle Planeten sind von gleicher Art. Der Erde am ähnlichsten
ist der Mars. Dieser Planet hat die Astronomen von jeher besonders
fasziniert und immer wieder Anlass für Spekulationen gegeben, ob es auch
dort Leben geben könnte oder Leben gegeben hat.
Auch heute steht der Mars im Blickpunkt der Forschung. Zahlreiche neue
Missionen mit Raumsonden werden z.Zt. durchgeführt oder stehen unmittelbar
bevor. Letzter Höhepunkt war die Pathfinder-Mission, bei der auch erstmals
ein Fahrzeug auf dem Mars eingesetzt wurde.
Dr. Keller, selbst an vielen Missionen maßgeblich beteiligt, berichtet
über die neuesten Ergebnisse dieser Projekte und gibt einen Ausblick auf
die Zukunft der Marsforschung.
- 10. Oktober 2000: Start der 7. Staffel - Termine, Themen und Dozenten werden ab Spätsommer bekannt gegeben.
Letzte Änderung: 5. Oktober 1999, KB