Merkurtransit und Merkursichtbarkeit im November

Der November steht ganz im Zeichen des Planeten Merkur. Der nach dem römischen Götterboten benannte sonnennächste Planet wird am 11. November vor der Sonne entlangziehen.

Dieses, Transit genannte, astronomische Ereignis kommt bei Merkur und Venus vor. Beide Planeten umkreisen die Sonne in einer geringeren Entfernung als die Erde. In regelmäßigen Abständen stehen die beiden Planeten in einer Linie mit Erde und Sonne. Meistens ziehen sie dann aber knapp oberhalb bzw. unterhalb der Sonnenscheibe entlang. Der Grund dafür liegt in der Neigung beider Planetenbahnen gegenüber der der Erde. Nur wenn einer der beiden Planeten die Erdbahnebene kreuzt und gleichzeitig zwischen Erde und Sonne steht, kommt es zu einem Transit.

Der Merkurtransit beginnt am 11. November um 13:35 Uhr mit dem ersten Kontakt des Merkurscheibchens mit der Sonnenscheibe an ihrem östlichen Rand. Um 13:37 Uhr findet der zweite Kontakt statt. Dann befindet sich das gesamte Merkurscheibchen vor der Sonnenscheibe. Um 16:19 Uhr hat das Merkurscheibchen die Hälfte der Strecke vor der Sonnnescheibe zurückgelegt. Enden tut der Transit mit dem dritten und vierten Kontakt. Beim dritten Kontakt um 19:03 Uhr erreicht das Merkurscheibchen den Rand der Sonnenscheibe. Die Sonnnescheibe komplett verlassen hat das Merkurscheibchen sie dann um 19:05 Uhr. Da die Sonne in Ettlingen und Karlsruhe gegen 16:51 Uhr untergeht, kann das Ende des Transits nicht beobachtet werden.

Da Merkur zum einen deutlich kleiner als Venus ist und zum anderen auch weiter von der Erde entfernt ist, kann der Merkurtransit nicht mit bloßem Auge beobachtet werden - anders als das bei einem Venustransit der Fall ist. Zum Beobachten wird mindestens ein Fernglas (ein Opernglas reicht nicht aus) besser aber ein Teleskop benötigt. Auf alle Fälle muss das Instrumentarium über geeignete Filter verfügen. Nicht ohne Filter in die Sonne schauen! Eine Sonnen(finsternis)brille vor das Fernglas bzw. Teleskop zu halten, reicht nicht aus! Nicht mit einer Sonnenfinsternisbrille durch ein Fernglas bzw. Teleskop schauen!

Sollte das Wetter am 11. November nicht mitspielen - das soll ja im November gelegentlich vorkommen - ist die nächste Gelegenheit, Merkur vor der Sonne zu beobachten, erst in den Vormittagsstunden am 13. November 2032.

Wer Merkur nach dem Transit ganz entspannt ohne große Hilfsmittel sehen will, muss nicht lange warten. Zwischen dem 23. November und dem 5. Dezember kann der Planet am Morgenhimmel aufgesucht werden. Die beste Beobachtungszeit liegt etwa zwischen 6:30 Uhr und 7 Uhr. Dann steht Merkur knapp über dem Osthorizont. Da er bei ausgestrecktem Arm nur etwas mehr als eine Faustbreite oberhalb des Horizonts steht, muss die Sicht dorthin frei sein. Das Auffinden erleichtert die Verwendung eines Fernglases.

Am 25. November steht eine sehr schmale Mondsichel in geringem Abstand von nur etwa zwei scheinbaren Vollmonddurchmessern bei Merkur. Mit der Landschaft darunter ein optimales Fotomotiv. Allerdings werden Belichtungszeiten von mehr als einer Sekunde für eine Aufnahme notwendig sein. Die Kamera muss also fest aufgelegt / montiert werden.