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Der Sternenhimmel im vierten Quartal 2024

So langsam füllt sich der Abendhimmel wieder mit Planeten. Jupiter und Uranus erreichen ihre Opposition und Merkur ist am Morgenhimmel zu beobachten.

Planeten am Morgenhimmel

Zur Weihnachtszeit hat Merkur seinen einzigen Auftritt in diesem Quartal. Er ist zwischen dem 17. und dem 29. Dezember am Morgenhimmel zu beobachten. Dafür ist allerdings frühes Aufstehen angesagt. Beste Beobachtungszeit ist zwischen 6:45 Uhr und 7:30 Uhr. Um den sonnennächsten Planeten zu sehen, braucht es eine freie Sicht zum Südost-Horizont. Außerdem sollte zum Auffinden ein Fernglas verwendet werden.

Mars ist Anfang Oktober erst ab Mitternacht zu beobachten, geht aber immer früher auf.

Planeten am Abendhimmel

Venus ist nun am Abendhimmel zu beobachten. Leider ist sie dann aber nicht der hell leuchtende Abendstern, als den wir sie kennen. Sie steht das gesamte Quartal über nie sehr hoch über dem Südwest-Horizont und bleibt trotz ihrer großen Helligkeit eher unscheinbar. Die horizontnahen Dunstschichten dämpfen ihre Helligkeit deutlich. Dieses bescheidene Auftreten von Venus liegt daran, dass sie sich zurzeit durch den südlichen Teil der Ekliptik bewegt. Dies ist der Bereich der Sonnenbahn, in dem die Sonne im Winter steht. Das hat zur Folge, dass die Sonne oder auch die Venus nicht sehr hoch über dem Horizont entlangwandern. Venus geht am 1. Oktober um 19:56 Uhr MESZ unter, zu Silvester um 20:34 Uhr MEZ.

Mars geht, wie schon gesagt, Anfang Oktober erst gegen Mitternacht auf. Doch schon zu Monatsende ist er ab etwa 22 Uhr MESZ zu beobachten. Dann hat er die dichten horizontnahen Dunstschichten hinter sich gelassen. Zu Silvester kann der Rote Planet die ganze Nacht hindurch beobachtet werden. Sein Aufgang ist an diesem Tag um 17:48 Uhr MEZ. Da sich Erde und Mars immer näher kommen, nehmen seine Helligkeit und seine scheinbare Größe im Laufe des Quartals zu. Er wird zu einem der hellsten Objekte am Nachthimmel. Zu Silvester sind nach dem Venusuntergang nur Jupiter und der Stern Sirius heller als Mars. Beim Blick durch ein Teleskop können nun wieder Einzelheiten auf der Marsoberfläche erkannt werden.

Jupiter erreicht am 7. Dezember seine Oppositionsstellung. An diesem Tag stehen Sonne, Erde und Planet in einer Reihe. Somit ist Jupiter die gesamte Nacht hindurch zu beobachten. Schon zu Quartalsbeginn kann der größte Planet im Sonnensystem ab etwa 22:30 Uhr Sommerzeit beobachtet werden. Am 1. November geht er schon um kurz nach 19 Uhr auf. Es reicht schon ein besseres Fernglas, um seine vier größten Monde (Io, Europa, Ganymed, Kallisto) beobachten zu können. Auch ihre Bewegung um den Planeten kann schon im Laufe einer Nacht verfolgt werden.

Uranus erreicht seine Opposition am 17. November. Er kann zwar theoretisch mit dem bloßen Auge gesehen werden, doch in unseren durch künstliche Beleuchtung aufgehellten Nächten braucht es ein Fernglas, um ihn aufzusuchen. Der Planet steht zurzeit im Sternbild Stier, nicht allzu weit von den Plejaden entfernt. Damit steht er hoch am Himmel und keine Dunstschichten stören die Beobachtung. Zum Auffinden ist aber eine detailliertere Sternkarte notwendig.

Saturn stand im September in Opposition und ist am Abendhimmel gut zu beobachten. Im Laufe des Quartals geht er allerdings immer früher unter. Sinkt er am 1. Oktober erst um 5 Uhr MESZ unter den Horizont, geht er am 1. November schon gegen 2 Uhr MEZ unter. Silvester verschwindet er schon kurz nach 22 Uhr unter den Horizont.

Der Sternenhimmel

Der herbstliche Sternenhimmel tut sich mit hell leuchtenden Sternen schwer. Beim Blick nach Süden sind keine zu sehen. Dafür steht dort jedoch ein großes Viereck hoch am Himmel. Es wird aus nicht ganz so hell leuchtenden Sternen gebildet und ist Teil des Sternbilds Pegasus. Pegasus ist das geflügelte Pferd aus der griechischen Sagenwelt. Mit ihm ist Perseus Andromeda zur Hilfe geeilt, als ein Ungeheuer sie verschlingen wollte. Beide Personen sind ebenfalls als Sternbilder gleich neben Pegasus am Sternenhimmel verewigt. Auch das Ungeheuer findet man dort. Es ist das Sternbild Walfisch, welches horizontnah unterhalb von Pegasus und Andromeda steht. Oberhalb der Andromeda steht das sogenannte „Himmels-W“, da seine Sterne den Buchstaben W bilden. Dabei handelt es sich allerdings um das Sternbild Kassiopeia. Sie ist der Sage nach die Mutter der Andromeda. Auch der Vater ist nicht weit. Man findet ihn im Sternbild Kepheus.

Das Sternbild Andromeda wird hauptsächlich aus einer Kette etwa gleich hell leuchtender Sterne gebildet. Das westliche Ende der Kette wird durch einen Stern markiert, der gleichzeitig eine Ecke des Pegasus-Vierecks bildet. Offiziell gehört der Stern aber zum Sternbild Andromeda. Etwa in der Mitte der Kette und ein Stückchen oberhalb steht die Andromeda-Galaxie. Abseits des lichtverschmutzten Stadthimmels, dort wo die Nächte noch richtig dunkel sind, kann die Galaxie mit dem bloßen Auge beobachtet werden. Kein anderes mit dem bloßen Auge am Nachthimmel zu beobachtendes Objekt ist weiter entfernt als diese Galaxie. Das Licht, welches von der Sonne zur Erde nur acht Minuten benötigt, braucht von der Andromeda-Galaxie zu uns 2,5 Millionen Jahre.

Neben dem Walfisch steht tief im Südwesten das Sternbild Wassermann. Nur schwach leuchtende Sterne bilden es. Das helle Objekt, welches zurzeit dort steht, ist Saturn.

Am Westhimmel sind dagegen zwei helle Sterne zu finden. Es sind dies Deneb im Schwan und Wega in der Leier. Sie standen im Sommer hoch am Nachthimmel und verabschieden sich nun langsam.

Dafür gehen im Osten immer mehr hell leuchtende Sterne auf. Sie gehören zu den Wintersternbildern, die bei uns immer ab Jahresanfang hoch am Himmel stehen. Das bekannteste unter ihnen ist der Orion, der nur knapp über dem Südost-Horizont steht und gerade aufgegangen ist. Direkt darüber steht der Stier mit dem rötlich leuchtenden Stern Aldebaran. Nicht weit weg davon, kann zurzeit Jupiter beobachtet werden. Tief über dem Osthorizont sind schon die Zwillinge aufgegangen. Die beiden hellsten Sterne dieses Sternbilds heißen Kastor und Pollux. Schon deutlich höher am Osthimmel steht das Sternbild Fuhrmann mit der hellen Kapella. Gleich daneben finden wir den Perseus.

Die Zwillinge werden im Lateinischen Gemini genannt und aus diesem Sternbild scheinen in den Nächten um den 13. Dezember viele Sternschnuppen zu kommen. Den Sternschnuppenstrom nennt man deshalb Geminiden. Am besten sind sie nach Mitternacht zu beobachten, da dann das Sternbild Zwillinge höher am Himmel steht. In dunklen Nächten sind dann ohne weiteres 30 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen. In diesem Jahr wird es allerdings schwierig, da der Mond am Himmel steht. Zudem ist am 15. Dezember auch noch Vollmond. Trotzdem kann man einen Blick zum Sternenhimmel wagen. Allerdings sollte man sich dann so hinstellen, dass sich der Mond im Rücken befindet.

Vollmond ist am 17.10., am 15.11. und am 15.12. Die dunklen Neumondnächte finden am 02.10., am 01.11., am 01.12. und am 30.12. statt.

Viel Spaß beim Beobachten wünscht Ihnen der FPG!