Aktuelle Himmelsereignisse
Mond bei Saturn (27.09.)
Vollmond (29.09.)
Mond bei Jupiter (02.10.)
Der Sternenhimmel im dritten Quartal 2023
Merkur steht am Morgenhimmel, Venus wechselt vom Abend- zum Morgenhimmel, Saturn steht in Opposition und Sternschnuppen malen wieder viele Spuren an den Sternenhimmel.
Merkur am Morgenhimmel
Von Ende September bis Anfang Oktober kann Merkur am Morgenhimmel beobachtet werden. Der sonnennächste Planet steht dann tief über dem Osthorizont. Eine freie Horizontsicht ist zum Beobachten also unbedingt notwendig. Ab etwa dem 20. September kann Merkur aufgesucht werden. Die beste Zeit dafür ist dann zwischen etwa 5:45 Uhr und 6:30 Uhr. Ende September hat sich das Beobachtungsfenster auf den Zeitraum zwischen etwa 6:15 Uhr und 6:45 Uhr verschoben. Nach dem Monatswechsel wird es schwieriger, den Planeten weiterhin zu beobachten. Zum Auffinden leistet ein Fernglas gute Dienste.
Venus, mal Abendstern, mal Morgenstern - und Mars
Venus steht Anfang Juli noch gut sichtbar am Abendhimmel. Doch im Verlauf des Monats verkürzt sich ihre abendliche Sichtbarkeitsdauer immer mehr. Zum Monatsende geht sie schon in der Abenddämmerung unter.
Doch zuvor versucht sie noch Mars einzuholen. Dies gelingt ihr aber nicht. Der geringste scheinbare Abstand der beiden Planeten mit 3,6 Grad (etwa sieben Vollmonddurchmesser) wird gleich Anfang Juli erreicht. Bis zum Verschwinden von Venus zum Monatsende wird sich ihr Abstand von Tag zu Tag wieder vergrößern. Aufgrund der lang andauernden Abenddämmerung und der deutlich geringeren Helligkeit von Mars wird dieser aber ab etwa Mitte Juli nicht mehr mit dem bloßen Auge zu beobachten sein. Auch für den Rest des Quartals kann Mars nicht mehr gesehen werden.
Ab etwa dem letzten Monatsdrittel im August kann Venus am Morgenhimmel aufgesucht werden. Am Monatsletzten geht sie um 4:45 Uhr auf, am letzten Septembertag schon um 2:26 Uhr. Sie steht dann fast genau im Osten.
Jupiter, Saturn und Neptun
Während Jupiter im Juli nur in der zweiten Nachthälfte zu sehen ist, erscheint der Riesenplanet Mitte August schon um 23:16 Uhr über dem Horizont. Am 1. September ist er schon ab 22:11 Uhr und Ende des Monats ab 20:15 Uhr zu beobachten. Auch wird er während des Quartals noch etwas heller. Schon mit einem Fernglas können die vier größten Monde beobachtet werden. Ein kleines Teleskop zeigt schon die Wolkenstruktur auf dem Planeten.
Saturn steht am 27. August in Opposition zur Sonne. An diesem Tag stehen Sonne, Erde und Planet in einer Reihe. Das hat zur Folge, dass Saturn die gesamte Nacht hindurch zu beobachten ist. Da er sich dann im Sternbild Wassermann aufhält, steht er bei uns in Deutschland nicht allzu hoch am Südhimmel. Zwischen hohen Häusern wird man ihn nicht gut beobachten können.
Schon zu Quartalsbeginn kann Saturn beobachtet werden, wenn auch hauptsächlich während der zweiten Nachthälfte. Am 1. Juli geht der Ringplanet um 00:10 Uhr auf, am 31. schon um 22:06 Uhr. Ende September erfolgt sein Untergang um 4:04 Uhr.
Am 19. September steht der äußerste Planet des Sonnensystems, Neptun, in Opposition zur Sonne. Mit einer Helligkeit von 7,8 Magnituden kann er allerdings nur mit einem guten Fernglas oder einem Teleskop beobachtet werden. Er steht zurzeit im Sternbild Fische.
Sternschnuppen sind unterwegs
Wie in jedem Jahr, so werden auch in diesem wieder viele Sternschnuppen im August zu sehen sein. Es handelt sich dabei um den Sternschnuppenstrom der Perseiden. Der Name leitet sich vom Sternbild Perseus ab. Der Grund dafür ist, dass scheinbar alle diese Sternschnuppen aus diesem Sternbild zu kommen scheinen, verlängert man ihre Spuren zurück in die Richtung, aus der sie gekommen sind. Ähnliches beobachtet man bei einer Autofahrt durch einen Schneeschauer. Alle Schneeflocken scheinen von einem Punkt vor dem Auto herzukommen.
Jede Sternschnuppe wird dabei durch ein winziges Staubkörnchen hervorgerufen, welches in den oberen Schichten der Erdatmosphäre verglüht. Solange sich das Teilchen im Weltraum befindet, wird es wissenschaftlich „Meteorid“ genannt. Tritt es in die Erdatmosphäre ein, heißt es „Meteor“. Das ist die Sternschnuppe, die wir sehen. Erreicht ein Rest doch einmal ausnahmsweise den Erdboden, wird dieser als „Meteorit“ bezeichnet.
Der Ursprung der Staubteilchen, der die Perseiden verursacht, findet sich im Kometen mit dem Namen Swift-Tuttle. Bei seinen Umläufen um die Sonne verliert er Material. jedes Jahr im August kreuzt die Erde dieses Material und wir sehen die Sternschnuppen.
Die ersten Perseiden erscheinen bereits Ende Juli. Der Höhepunkt wird in diesem Jahr in den Nächten um den 13. August erwartet. Dann können pro Stunde schon einmal 60 Sternschnuppen und mehr beobachtet werden. Dafür muss es am Standort aber sehr dunkel sein. Auch sieht man gegen Morgen mehr Sternschnuppen als am Abend.
Der Sternenhimmel
Jetzt im Hochsommer mit seinen warmen Nächten macht es Spaß im Liegestuhl zu sitzen oder auf einer Isomatte zu liegen und das Geschehen am Sternenhimmel zu verfolgen. Überall sind Lichtpunkte zu sehen, die sich bewegen und teilweise auch noch blinken. Erste sind Satelliten, letztere Flugzeuge. Doch hin und wieder, besonders Mitte August sind kurze, helle Lichtspuren dazwischen zu sehen, die Sternschnuppen. Zu beginn der Nacht scheinen diese Lichtspuren alle aus Richtung des Nordost-Horizonts zu kommen. Dort steht das Sternbild Perseus, welches gerade aufgegangen ist.
Etwas höher, aber direkt über dem Perseus kann das Sternbild Kassiopeia beobachtet werden. Dieses Sternbild wird auch „Himmels-W“ genannt. Seine hellsten Sterne bilden grob den Buchstaben W nach. Direkt neben Perseus Richtung Norden ist bei freier Horizontsicht knapp über dem Horizont ein einzelner Stern zu sehen. Es ist Kapella im Sternbild Fuhrmann.
Kapella gehört mit zu den sogenannten „Zirkumpolarsternen“. Das sind Sterne, die für eine bestimmte geografische Breite nie untergehen. Sie können somit in jeder Nacht beobachtet werden. An den beiden Erdpolen sind das alle dort sichtbaren Sterne, am Erdäquator hingegen keiner. In Deutschland sind u. a. die Sterne der Sternbilder der Großen und der Kleinen Bärin, der Kassiopeia und des Drachen zirkumpolar.
Der Große Wagen, ein Teil der Großen Bärin, steht nun tief über dem Nordwest-Horizont. Auch Arktur im Westen bereitet sich auf seinen Untergang vor. Er ist der hellste Stern im Sternbild Bootes und fällt wegen seiner rötlichen Färbung auf.
Tief über dem Süd- bzw. Südwest-Horizont stehen die Sternbilder Skorpion und Schütze. Der Skorpion fällt durch den ebenfalls rötlich leuchtenden Stern Antares auf. Das Sternbild ist von Deutschland aus nicht komplett zu sehen. Dafür ist eine Reise ans Mittelmeer oder noch südlicher nötig.
Vom Schützen kommend steigt das helle Band der Milchstraße steil an. Es führt durch die Sternbilder Adler und Schwan und dann hinab zur Kassiopeia und zum Perseus. Am hellsten ist die Milchstraße aber im Bereich des Schützen. Dort blicken wir in Richtung des Zentrums unserer Galaxie. Um die Milchstraße sehen zu können, braucht es einen dunklen Himmel. Also raus aus unseren lichtdurchfluteten Städten!
Hoch im Süden stehen drei helle Sterne und bilden das sogenannte „ Sommerdreieck“. Die Sterne gehören zu drei verschiedenen Sternbildern. Am tiefsten steht Atair im Sternbild Adler. Direkt vor dem Band der Milchstraße leuchtet Deneb im Schwan. Der dritte Stern ist Wega im Sternbild Leier.
Beim Blick zum Osthimmel fällt ein großes Viereck aus mäßig hellen Sternen auf. Es gehört zum Sternbild Pegasus. An die obere linke Ecke des Vierecks schließt sich die Sternenkette des Sternbildes Andromeda an. Mit diesen Sternbildern meldet sich auch der nahende Herbst zurück.
Vollmond ist am 03.07., am 01.08., sowie am 31.08. und am 29.09. Die dunklen Neumondnächte finden am 17.07., am 16.08. und am 15.09. statt.
Viel Spaß beim Beobachten wünscht Ihnen der FPG!