Aktueller Himmel von AstroViewer

Sternenhimmel über Göttingen

Aktuelle Himmelsereignisse

Mars bei Uranus (16.07.)

Vollmond (21.07.)

Pluto (134340) in Opposition (23.07.)

Mond bei Saturn (24.07.)

Mond bei Mars (30.07.)

Der Sternenhimmel im dritten Quartal 2024

Nach dem ereignisarmen Frühjahr am Sternenhimmel, sieht man von dem starken Polarlicht in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai ab, wird es nun wieder interessanter. Schwerpunkt ist dabei der Mond. Zum einen bedeckt er am 21. August den Planeten Saturn, zum anderen verschwindet er am 18. September im Schatten der Erde, zumindest ein wenig. Und auch Planeten sind wieder zu beobachten, wenn auch eher am Morgenhimmel.

Partielle Mondfinsternis

In den Morgenstunden des 18. Septembers kann eine partielle Mondfinsternis beobachtet werden. Allerdings fällt sie sehr bescheiden aus. Nur etwa 9% des Mondes treten in den Kernschatten der Erde ein. Man wird eine leichte Verdunkelung im oberen rechten Mondscheibenbereich feststellen können. Der Eintritt des Mondes in den Kernschatten beginnt um 4:12 Uhr. Die maximale Verfinsterung wird um 4:44 Uhr erreicht. Um 5:17 Uhr hat der Mond den Kernschatten wieder verlassen. Dies ist etwa zwei Stunden vor Monduntergang in der schon einsetzenden Morgendämmerung. Eine frei Sicht zum Westhorizont erleichtert die Beobachtung.

Planeten am Morgenhimmel

Anfang September kann Merkur am Morgenhimmel beobachtet werden. Zwischen dem 6. und dem 11. kann der sonnennächste Planet zwischen etwa 5:30 Uhr und 6 Uhr knapp über dem Osthorizont aufgesucht werden. Eine frei Horizontsicht ist unbedingt notwendig. Zum Auffinden sollte ein Fernglas verwendet werden. Den Rest des Quartals bleibt Merkur unbeobachtbar.

Mars wird im Laufe des Quartals immer besser am Morgenhimmel zu beobachten sein. Dies liegt zum einen daran, dass er immer länger beobachtet werden kann, zum anderen, dass er immer heller wird. Am 1. Juli geht der Rote Planet um 2:14 Uhr auf, am 1. August um 1:07 Uhr und am letzten Septembertag schon um 23:32 Uhr. Im gleichen Zeitraum nimmt seine Helligkeit deutlich zu. Er wird zu einem auffälligen Gestirn in der zweiten Nachthälfte.

Am 4. August steht Mars nur etwa 10 scheinbare Vollmonddurchmesser von Aldebaran entfernt. Es ist der Hauptstern im Sternbild Stier. Beide Himmelskörper sind dann etwa gleich hell und haben eine ähnlich Farbe. Um den 15. August herum wandert Mars an Jupiter vorbei.

Jupiter wird zu einem Beobachtungsobjekt (fast) der gesamten Nacht. Geht er zu Quartalsbeginn noch um 3:12 Uhr auf, erscheint er am 1. August schon um 1:30 Uhr über dem Horizont. Am 30. September kann er dann ab 21:55 Uhr beobachtet werden. Der Riesenplanet ist mit Abstand das hellste Objekt am Nachthimmel, wenn nicht gerade der Mond am Himmel steht.

Planeten am Abendhimmel

Nach langer Abwesenheit wird Venus ab Ende August am Abendhimmel knapp über dem Nordwest-Horizont zu finden sein. Sie ist, was ihre Helligkeit angeht, noch recht unscheinbar. Daran wird sich in den kommenden Wochen auch nichts ändern. Ursache dafür ist, dass Venus durch die südlichen Breiten der Ekliptik wandert und damit, wie die Sonne im Winter, nur wenig über dem Horizont steht. Nur die jetzt immer früher einsetzende Abenddämmerung sorgt dafür, dass Venus das Quartal hindurch beobachtet werden kann. Am 1. September geht Venus um 20:47 Uhr unter, am 30. um 19:49 Uhr.

Saturn steht am 8. September in Opposition zur Sonne. Dies bedeutet, Sonne, Erde und Planet stehen entlang einer Linie und der Planet ist somit die gesamte Nacht hindurch zu beobachten. Der Ringplanet steht dann im Sternbild Wassermann. Dort kann er nicht übersehen werden, da er mit Abstand das hellste Objekt ist. Zu Quartalsbeginn geht Saturn um 23:36 Uhr auf, am 1. August schon um 22:30 Uhr.

Am Morgen des 21. Augusts wird Saturn durch den Mond bedeckt. Beginn der Bedeckung ist um 5:33 Uhr. Enden tut die Bedeckung um 6:28 Uhr. Allerdings wird es nicht leicht sein, das Ereignis zu verfolgen, da der Eintritt schon in der Morgendämmerung und der Austritt erst kurz nach Sonnenaufgang erfolgt. Da Mond und Saturn jedoch über dem Südwest-Horizont stehen und die Sonne im Nordosten aufgeht, kann die Beobachtung mithilfe eines Fernglases trotzdem gelingen. Es sollte auf eine freie Horizontsicht geachtet werden, da Mond und Saturn nur etwa 50 Minuten nach Ende der Bedeckung untergehen.

Sternschnuppen

Der August ist der „Monat der Sternschnuppen“. Besonders in der Nacht vom 12. auf den 13. können viele Sternschnuppen beobachtet werden. Mehr als 70 Sternschnuppen können dann innerhalb einer Stunde am Himmel aufleuchten. Dabei sind es am Abend weniger als vor Beginn der Morgendämmerung. Da der Mond am 12. um 23:09 Uhr untergeht, sollte mit der Beobachtung erst dann begonnen werden.

Verlängert man die Spuren der Sternschnuppen rückwärts, enden sie alle in Sternbild Perseus. Das hat dem Sternschnuppenstrom seinen Namen gegeben: Perseïden. Ursache für die Perseïden ist der Komet 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn um die Sonne Teilchen verliert, die dann, wenn die Erde in die Nähe seiner Bahn kommt, in unsere Atmosphäre eindringen und verglühen. Schon ab Ende Juli und noch bis Ende August können Sternschnuppen der Perseïden beobachtet werden.

Der Sternenhimmel

Jetzt im Sommer erscheint uns der Sternenhimmel in seiner ganzen Pracht. Das hat hauptsächlich damit zu tun, dass sich nun der zentrale Bereich unserer Milchstraße am Himmel zeigt. Im Sternbild Schütze liegt das Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße. Vom Südhorizont aufsteigend zieht sich die Milchstraße durch die Sternbilder Schild, Adler, Pfeil, Füchschen und den Schwan im Zenit. Und von dort absteigend durch Kepheus, Eidechse, Kassiopeia und Perseus zum Nordost-Horizont.

Abseits der allgegenwärtigen Lichtverschmutzung ist zu sehen, dass die Milchstraße helle und dunkle Bereiche aufweist. In den hellen Bereichen sehen wir die Sterne unserer Galaxie, in den dunklen Bereichen verhindert Staub, dass wir das Licht der dahinterliegenden Sterne sehen können.

Drei ähnlich helle Sterne im Süden und Zenit fallen auf, da sie ein großes Dreieck bilden, dessen Spitze zum Südhorizont zeigt. Es ist das sogenannte „Sommerdreieck“. Es wird durch die Sterne Deneb (Sternbild: Schwan), Wega (Leier) und Atair (Adler) gebildet.

Im Westen steht ein einzelner rötlich leuchtender Stern. Es ist Arktur im Sternbild Bootes. Er gibt seine Abschiedsvorstellung. Tief im Nordwesten ist der Große Wagen als Teil des Sternbildes der Großen Bärin zu beobachten.

Im Osten erheben sich schon die ersten Herbststernbilder. Dabei fällt ein großes Sternen-Viereck auf. Es ist das sogenannte „Herbstviereck“ und gehört zum Sternbild Pegasus. Daran schließt sich die Sternenkette des Sternbildes Andromeda an. Unterhalb vom Pegasus steht der Wassermann mit dem Planeten Saturn.

Vollmond ist am 21.07., am 19.08. und am 18.09. Die dunklen Neumondnächte finden am 05.07., am 04.08. und am 03.09. statt.

Viel Spaß beim Beobachten wünscht Ihnen der FPG!