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Zum Beginn des Quartals geben der Förderkreis Planetarium Göttingen e.V. (FPG) und die Amateurastronomische Vereinigung Göttingen (AVG) wieder einen kurzen Überblick über aktuelle astronomische Ereignisse und den Sternenhimmel.
Von Januar bis März präsentieren sich die Sternbilder mit den hellsten Sternen: Im Wintersechseck vom Großen Hund mit Sirius beginnend folgt der Kleine Hund mit dem Stern Procyon, nördlich die Zwillinge mit Pollux, dann der Fuhrmann mit Capella, der Stier mit Aldebaran in den Hyaden und schließlich Orion mit Rigel. Als Krone des Wintersechsecks kann zu recht Capella gelten. Als Stern mit 0,07 Magnituden steht Capella auf der Liste heller Sterne an Platz 6, Rigel folgt auf Platz 7.
Mitte Januar hat das Wintersechseck gegen Mitternacht den Meridian nahezu passiert. Im Westen sind noch einige Herbststernbilder um Pegasus und Andromeda über dem Horizont zu sehen. Wega, Hauptstern des Sommerdreiecks, hat ihre tiefste Stellung im Norden. Unter günstigen Bedingungen (Wetter/Standpunkt) kann man diese untere Kulmination von Wega direkt beobachten. Die Frühlingssternbilder stehen mit dem Löwen und der Wasserschlange bereits hoch über dem östlichen Horizont. Der geschilderte Himmelsanblick gilt ebenfalls für 22 Uhr am 15. Februar und 20 Uhr am 15. März.
Mit dem Fernglas lassen sich einige interessante Himmelsobjekte beobachten: Der schöne offene Sternhaufen M 35 in den Zwillingen und die Sternhaufenkette von M 37, M 36 bis M 38 in Richtung Fuhrmann. Zwei weniger bekannte Objekte sind der Reflexionsnebel M 78 nahe des linken Gürtelsterns im Orion und der Kugelsternhaufen M 79 im Hasen unterhalb des Orion. Der Orionnebel selbst, M 42 in Messiers Liste, ist das Paradeobjekt des Winterhimmels. Mit 1500 Lichtjahren Entfernung haben wir hier ein Sternentstehungsgebiet direkt „vor unserer Nase“. In starken Ferngläsern auf einem Stativ erscheint M 42 als prägnanter strukturierter Nebelfleck. Im Amateurfernrohr treten je nach Öffnung die Strukutren reicher und detailierter hervor. Farben bleiben der Fotografie oder der Verarbeitungstechnik per CCD bzw. Webcam vorbehalten.
Sichtbarkeit der Planeten
Saturn erreicht am 31. Dezember 2003 seine
Oppositionsstellung. Damit sind im Januar beste
Beobachtungsmöglichkeiten für den
Ringplaneten gegeben, der zudem hoch am Himmel steht. Mit
einem Äquatordurchmesser von ca. 21
Bogensekunden ist Saturn derzeit ein
Fernrohrobjekt ersten Ranges. Die Ringe erscheinen unter einem
Blickwinkel von 25 Grad noch immer weit geöffnet. Sie sollten ab
Vergrößerungen von 80, besser 100-fach deutlich
hervortreten, ein stabiles Fernrohr vorausgesetzt.
Der Planet Venus erstrahlt das ganze Quartal über als auffällig
helles Objekt im Südwesten bis Westen am frühen
Abendhimmel. Nach Sonne und Mond ist die Venus das hellste Objekt am
Himmel.
Zwischen Venus und Saturn steht der rötlich leuchtende Mars, der aufgrund
seiner zunehmenden Entfernung von der Erde allerdings von Monat zu
Monat schwächer und im Fernrohr kleiner erscheint.
Der Riesenplanet Jupiter steht am 04. März im
Sternbild Löwe in Opposition. Damit
herschen von Februar bis April 2004 die
besten Beobachtungbedingungen für
Fernrohrbesitzer. In einem kleinen auf
einem Stativ befestigten Fernglas kann man bereits sehr
eindrucksvoll die wechselnde Stellung der vier großen
Jupitermonde verfolgen.
Bei sehr günstigen Beobachtungsbedingungen wird der Planet Merkur
vom 11. bis 20. Januar 2004 in den Morgenstunden zwischen 7
Uhr und 7:30 Uhr knapp über dem Südosthorizont
sichtbar sein. Deutlich besser sind die Chancen, den schwer zu
beobachtenden Merkur vom 20. bis zum 30. März in den
Abendstunden zwischen 19:20 Uhr (MEZ) und etwa 20:15
Uhr über der Sonnenuntergangsposition zu sichten.
Ende März gibt es damit die seltene Gelegenheit, alle mit bloßem
Auge sichtbaren Planeten gleichzeitig am Abendhimmel zu beobachten.
Mondphasen:
Vollmond: 07.01., 06.02., 07.03.
Neumond: 21.01., 20.02., 20.03.
400 Jahre Johannes Bayers URANOMETRIA
Alpha Centauri, Gamma Trianguli, wer kennt diese
Sternbezeichnungen aus Sciencefictionfilmen
oder der phantastischen Literatur nicht?
Spätestens bei der Lektüre eines Astronomiebuches oder
einer Sternkarte werden wir mit Bayers Terminologie
konfrontiert. Johannes Bayer (1578-1625) lebte in Augsburg und
schuf als erster Sternkarten (als Uranometria
1603 veröffentlicht) mit einer erweiterten
Nomenklatur der Sterne. Er verwandte die Buchstaben des
griechischen Alphabets mit dem lateinischen Genitiv des zugehörigen
Sternbildes für eine erste systematische Benennung der Sterne
über den Eigennamen einiger weniger Sterne hinaus.
So wird aus Deneb im Schwan (lat.: Cygnus) bei Bayer Alpha Cygni.
Darüberhinaus waren Bayers Karten
recht akkurat und wurden bis in spätere
Jahrhunderte hinein benutzt. 6 Jahre nach Bayers Kartographie
begann das Fernrohrzeitalter und John Flamsteed verwandte für
seine Kartographien ein ähnliches Prinzip, nun abgeändert
mit Zahlen (Historia Coelestis Britannica
1725). Noch Friedrich-Wilhelm Argelander
sah sich Anfang des 19. Jahrhundert zu seiner „Bonner
Durchmusterung“ durch den Augsburger
Kollegen motiviert. Bei näherem Hinsehen, etwa beim Großen
Bären oder bei den Zwillingen meint man Bayers Ordnung jedoch
nicht sauber eingehalten zu sehen. Eigentlich sollte der hellste
Stern Alpha, der Zweithellste Beta, der Dritthellste Gamma
usw. genannt werden. Diesem Kriterium ist
Bayer aber nur grob gefolgt. Laut Bayers Aufzeichnungen
legte er für seine Bezeichnungen mehrfache Kriterien
zugunde. So gab er z. B. bei sehr auffälligen
Sternbildern der Anordnung der Sterne den Vorrang: Die Sterne des
Großen Wagen (in Ursa Major) sind daher von West nach Ost benannt!
Viel Spaß beim Beobachten!
Archiv: die früheren Ausgaben
"Der Sternenhimmel" beim AVG
Sky Chart
Der Sternenhimmel bei astronews
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