Der Förderkreis Planetarium Göttingen e.V. (FPG) und die Amateurastronomische Vereinigung G"ottingen e.V. möchten in Zusammenarbeit mit dem Göttinger Tageblatt viermal im Jahr einen kurzen Überblick über den aktuellen Sternenhimmel geben. Neben einem Ausschnitt des Sternenhimmels und einer Planetenübersicht werden aktuelle Himmelsobjekte erläutert. Dieser Überblick kann nicht vollständig sein. Weitere Informationen findet man in astronomischen Jahrbüchern wie z.B. dem Kosmos Himmelsjahr 1997.
Im 1.Quartal 1997 sind zwei imposante Ereignisse am Nachthimmel zu beobachten. Zum einen findet am 24.März eine partielle Mondfinsternis statt und zum anderen ist in der zweiten Märzhälfte der Komet Hale-Bopp zu sehen. Wer die partielle Mondfinsternis am 24.März beobachten will, muß allerdings früh aufstehen. Gegen 5:30 Uhr werden etwa 92% des Mondes verfinstert. Eine Mondfinsternis tritt ein, wenn sich die Erde zwischen Sonne und Mond schiebt und Sonne, Erde und Mond dann in einer Reihe stehen.
Das zweite wichtige Ereignis ist der Komet Hale-Bopp. Viele werden sich noch an den Kometen Hyakutake im März des letzten Jahres erinnern. Komet Hale-Bopp soll genauso schön zu sehen sein. Doch Vorsicht, Kometen sind launische Gesellen! Um dies zu verstehen, kurz ein paar Worte darüber, was ein Komet ist. Die Astronomen sind sich heute darüber einig, daß Kometen "schmutzige Schneebälle" sind. Der Kern eines Kometen besteht aus einem Gemisch von Gestein, Staub und Eisbrocken, die von gefrorenen Gasen (Wasser, Ammoniak, Kohlendioxid) zusammengehalten werden. Nähert sich der Komet der Sonne, dann beginnt das Eis zu verdampfen. Um den Kern bildet sich eine Gashülle, die Koma. Bei der weiteren Annäherung an die Sonne bläst der Sonnenwind Gasteilchen aus der Koma fort. Es bildet sich der charakteristische Schweif. Wenn der Kern viel Eis und Gas enthält, wird er ein heller, ansonsten ein unscheinbarer Komet.
Wie es bei Hale-Bopp aussieht, ist noch nicht genau bekannt. Deshalb ist es
ungewiß, ob Hale-Bopp genauso hell wie Hyakutake wird. Im Januar und im
Februar kann man Hale-Bopp am Morgenhimmel im Sternbild Adler im Nordosten
finden. Im März ist er dann die ganze Nacht zu sehen. Er wandert durch die
Sternbilder Adler (Aqu) und Schwan (Cyg) zur Andromeda (And). Die Sternkarte zeigt den Morgenhimmel am 15.Februar 1997 gegen 5
Uhr. Der Blick geht nach Nordosten.
Tief am Horizont befindet sich der Schwan mit dem Kometen. Die eingezeichnete Linie zeigt die Bahn von Hale-Bopp in den folgenden Monaten. Wer im Januar den Kometen beobachtet, sollte um den 24. herum Ausschau nach Merkur halten. Im Sternbild des Schützen ist er kurz vor Sonnenaufgang tief im Osten zu finden. Im Februar ist Merkur nicht zu beobachten. Erst in der zweiten Märzhälfte kann man ihn wieder am Abendhimmel tief am Westhorizont sehen. Venus ist nur noch Anfang Januar am Morgenhimmel zu beobachten. Dort ist sie als hellstes Objekt am Osthimmel leicht zu finden. Mars hingegen ist im 1.Quartal die ganze Nacht zu beobachten. Seine Helligkeit nimmt noch zu. Bei gutem Wetter kann man den rötlich-leuchtenden Planeten im Sternbild Jungfrau finden. Jupiter ist im Januar und im Februar nicht zu beobachten. Er steht hinter der Sonne und wandert mit ihr über den Taghimmel. Erst in der zweiten Märzhälfte taucht er am Morgenhimmel im Sternbild des Steinbocks wieder auf. Saturn verabschiedet sich langsam vom Abendhimmel. Er steht im Januar im Westen im Sternbild der Fische und im Februar im Sternbild Walfisch. Im März bleibt er unbeobachtbar.
Für astronomische Beobachtungen, insbesondere für Kometen, sind die Nächte um den Neumond am besten geeignet. Neumond ist am 9.1., 7.2. und 9.3., Vollmond am 23.1, 22.2. und 24.3.