Die Mondfinsternis vom 4. Mai 2004

Förderkreis Planetarium Göttingen

Am Abend des 4. Mai findet die erste von zwei Mondfinsternissen statt, die in diesem Jahr von Göttingen aus zu beobachten sind. Die Mondfinsternis am 4. Mai beginnt bereits etwa eine Stunde vor Mondaufgang mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde um 19.51 Uhr, der allerdings mit bloßem Auge ohnehin kaum merkbar wäre. Der ohne Hilfsmittel beobachtbare zentrale Teil der Finsternis fängt mit dem Eintritt in den Kernschatten um 20.48 Uhr an. Zehn Minuten vorher, um 20.38 Uhr, geht der Mond im Südosten auf, während die Sonne um 20.49 Uhr im Westen untergeht. Zwischen 21.52 Uhr und 23.08 Uhr wird der Mond total verfinstert sein. Ab 00.12 Uhr am 5. Mai ist der Mond wieder komplett zu sehen. Er befindet sich noch bis 1.10 Uhr im Halbschatten, was dann aber nur noch mit technischen Hilfsmitteln zu verfolgen ist.

Da der Mond während der gesamten Finsternis sehr horizontnah steht, kann die Finsternis nur von Standorten beobachtet werden, die in südöstlicher bis südlicher Richtung einen freien Blick bis zum Horizont ermöglichen. Selbst am Ende der Finsternis befindet sich der Mond lediglich 20 Grad über dem Horizont. Die Horizontnähe des Ereignisses bietet aber reizvolle Möglichkeiten, den verfinsterten Mond zusammen mit landschaftlichen oder städtebaulichen Objekten im Vordergrund aufzunehmen.

Mondfinsternis 4.5.2004

Im Observatorium der Universitäts-Sternwarte auf dem Hainberg kann die Mondfinsternis leider nicht beobachtet werden, da der Mond während der gesamten Finsternis hinter Bäumen verborgen bleibt. Das Observatorium ist daher am Abend des 4. Mai nicht geöffnet.

Wie kommt es zu einer Mondfinsternis? Der Mond umkreist die Erde in etwa einem Monat. Innerhalb dieser Zeit haben wir einmal Neumond und einmal Vollmond. Zur Zeit des Neumondes befindet sich der Mond zwischen Erde und Sonne. Wenn Vollmond ist, befindet sich dagegen die Erde zwischen Mond und Sonne. Sie stehen sozusagen in einer Linie. Normalerweise würde der Schatten der Erde den Mond nun verfinstern. Aber dies geschieht nicht bei jedem Umlauf. Dies hat seinen Grund in der Neigung der Mondbahn gegenüber der Ebene, in der die Erde um die Sonne kreist. Diese Ebene wird Ekliptik genannt. Die Mondbahn ist um 5 Grad dagegen geneigt. Dies führt dazu, dass der Mond zur Vollmondzeit meist etwas über oder unter dem Schatten vorbeiläuft. Das gleiche geschieht bei Neumond. Hier bewegt sich die Erde scheinbar über oder unter dem Mondschatten hindurch. Dies ist der Grund, weshalb es nicht bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis geben kann. Befindet sich der Mond zur Vollmondzeit auf seiner Bahn in einem der beiden Schnittpunkte der Mondbahn mit der Ekliptik, dann kommt es zu einer totalen Verfinsterung. Steht der Mond nur in der Nähe dieser Punkte, dann wird er nur teilweise verfinstert.

Während der Verfinsterung ist der Mond deutlich abgeschwächt aber meistens weiterhin zu sehen. Er erscheint dem Beobachter dann entweder in Grau- und Brauntönen oder aber in rötlich-braunen Farben. Dies hängt von der aktuellen Verschmutzung der Erdatmosphäre ab (z. B. verursacht durch Vulkanausbrüche). Ursache dafür ist, dass das rote Licht in der Erdatmosphäre weniger stark geschwächt wird als blaues Licht. Der gleiche Effekt ist bei der untergehenden Sonne zu beobachten. Dadurch, dass das Sonnenlicht einen immer längeren Weg durch die irdische Atmosphäre zurücklegen muss, erscheint dem Beobachter die Sonne immer röter zu werden, je näher sie dem Horizont kommt.

Sollte das Wetter nicht mitspielen und es bewölkt sein, besteht am 28. Oktober eine weitere Chance eine Mondfinsternis von Göttingen aus zu beobachten. Diese findet allerdings erst in der zweiten Nachthälfte statt und ist daher nur etwas für Frühaufsteher.


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Letzte Änderung: 29. April 2004, KB