Kometen - Schlüssel im Sonnensystem

In den letzten 10 Jahren traten die Kometen durch zwei spektakuläre Ereignisse in das Interesse der Öffentlichkeit: im Jahre 1986 wurde der berühmte Komet Halley von der Raumsonde Giotto der ESA bei einem nahen Vorbeiflug untersucht, im Jahr 1994 war es der Einschlag der Trümmer des Kometen Shoemaker-Levy auf den Planeten Jupiter, der für großes Aufsehen sorgte.

Seit der Annäherung der Sonde Giotto an den Kometen Halley weiß man, daß die Vorstellung von den schmutzigen Schneebällen im All richtig ist. Nach der gängigen Vorstellung sind die Kometen zusammen mit dem Planetensystem entstanden und halten sich für die meiste Zeit ihres Lebens in der sogenannten Oortschen Wolke auf. Diese Wolke befindet sich am äußersten Rand des Planetensystems, ein Komet kann sie nur bei einer Störung von außen verlassen und der Sonne nahekommen. Bei der Annäherung an die Sonne verdampfen durch die Erwärmung Teile des Kometen und reißen Material aus dem Kern heraus. Diese Material bildet die prächtigen Schweife, die wir beobachten.

Dr. Horst Uwe Keller vom Max-Planck-Institut für Aeronomie war an der Giotto-Mission zum Kometen Halley als Projektleiter für die Kamera beteiligt, mit der erstmals detaillierte Bilder eines Kometenkerns gemacht wurden. Er wird den derzeitigen Stand der Kenntnisse über Kometen darstellen und über ihre Rolle bei der Entstehung des Sonnensystems und der Entwicklung der Planeten sprechen. Außerdem werden zukünftige Mission zu Kometen vorgestellt, allen voran die europäische Mission Rosetta, die im Jahr 2010 einen kurzperiodischen Kometen untersuchen soll.

Besondere Aktualität erhält der Vortrag durch zwei Kometen, die in naher Zukunft vielleicht zu spektakulären Erscheinungen am Himmel werden können: der Komet Hyakutake im März 1996 und der Komet Hale-Bopp im Frühjar 1997.


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