Faszinierendes Weltall
Eine Vortragsreihe des Förderkreis Planetarium Göttingen e.V.
Jeweils Dienstags um 19.30 Uhr im
ZHG der
Universität Göttingen,
Platz der Göttinger Sieben, Hörsaal 008
(Wegbeschreibung).
Eintritt 5,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro, für Mitglieder des FPG frei.
Dienstag, 11. Januar 2022: Bewohnbare Planeten außerhalb unseres Sonnensystems
Prof. Dr. Lena Noack, Freie Universität Berlin
Sind wir allein im Universum? Gibt es Planeten, die unserem blauen Planeten sehr ähnlich sind? Und wie können wir Spuren von Leben auf Planeten entdecken, die viele Lichtjahre von der Erde entfernt um andere Sterne kreisen?
Exoplaneten (also Planeten um andere Sterne) sind mittlerweile in aller Munde - spätestens seitdem 2019 der Nobelpreis für Physik zur Hälfte an zwei Exoplanetenentdecker verliehen wurde, Michel Mayor und Didier Queloz, die vor über 20 Jahren in der Schweiz den ersten Exoplaneten um einen sonnenähnlichen Stern gefunden haben.
In den letzten Jahren jagt eine erstaunliche Entdeckung die nächste, so zum Beispiel das TRAPPIST-1 System, welches weniger als 40 Lichtjahre von uns entfernt ist und gleich von einer ganzen Schar von Planeten umkreist wird - einige davon könnten durchaus Bedingungen an der Oberfläche haben, die günstig für die Entstehung von Leben sind. Oder Proxima Cen b, unser nächster Nachbarplanet außerhalb unseres Sonnensystems, der einen der drei Sterne im Alpha Centauri System umkreist. Auch er könnte unter Umständen lebensfreundlich sein - zumindest für Leben, so wie wir es kennen, also Leben das aus Kohlenstoffverbindungen besteht und für das Wasser überlebenswichtig ist.
Aber woher können wir wissen, ob ein anderer Planet außerhalb unseres Sonnensystems an der Oberfläche Wasser haben kann? Die Planeten sind so weit von uns entfernt, dass wir mit unseren Teleskopen kein Bild von der Oberfläche auflösen können. In den meisten Fällen haben wir nur eine ungefähre Vorstellung von der Größe und Zusammensetzung des Planeten. Deswegen stützt sich die Exoplanetenforschung auf Computersimulationen, um die Vielfalt und Evolution der Tausenden von Exoplaneten, die bereits entdeckt wurden, besser verstehen zu können, und am Ende die Nadel im Heuhaufen zu finden: eine zweite Erde.
Professor Lena Noack kommt von der Freien Universität Berlin, Fachbereich Geowissenschaften, und beschäftigt sich mit der Modellierung verschiedener geophysikalischer Prozesse in und auf erdähnlichen Planeten.