Faszinierendes Weltall

Eine Vortragsreihe des Förderkreis Planetarium Göttingen e.V.

Jeweils Dienstags um 19.30 Uhr im ZHG der Universität Göttingen, Platz der Göttinger Sieben, Hörsaal 009 (Wegbeschreibung).
Eintritt 5,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro, für Mitglieder des FPG frei.


Dienstag, 24. Oktober 2023: David gegen Goliath, Amateurfernrohr gegen Großteleskop - wie gelingen großartige Astrofotos mit kleinen Mitteln?
Dr. Klaus Jäger, Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg

Im Vergleich zu anderen Wissenschaften ist die Astronomie sicher auch deshalb so populär, weil sie ihre Forschung oft durch grandiose Bilder vermitteln kann. Doch wie kommen solche Astrofotos eigentlich zustande? Ob mit Großteleskop oder kleiner Amateurausrüstung: Astrofotografie ist aus physikalischen Gründen eine Herausforderung und folgt anderen Regeln, als die "normale" Fotografie. Doch auch mit einfacher Ausrüstung können tolle Bilder gemacht werden und der Prozess vom ersten Versuch bis zum gelungenen Bild ist selbst spannend und oft verblüffend. Mit Amateurteleskopen können heute sogar Bilder gelingen, die vor Jahrzehnten selbst an großen Sternwarten kaum machbar waren. Dr. Klaus Jäger vom MPIA Heidelberg zeigt, wie das möglich ist und wie man selbst den Einstieg finden kann.

  Ein Bildvergleich am Beispiel des Planetarischen Nebels M27 zeigt exemplarisch, was in der Astrofotografie heute selbst mit kleinen Mitteln möglich ist: Die Aufnahme rechts wurde 1973 mit dem 4m-Teleskop auf dem Kitt Peak in Arizona aufgenommen - also einem der größten Teleskope an einem der besten Standorte der Welt. Allerdings wurde damals noch ein klassischer Film verwendet. Das Bild links entstand dagegen an einem 13cm-Spiegelteleskop in der lichtverschmutzten Rhein-Neckar-Region - allerdings mit einer modernen digitalen Spezial-Astrokamera und aufwändigen, auch in der professionellen Astronomie eingesetzen Aufnahmeverfahren.
Quelle: Links: K. Jäger. Rechts: B. Schoening/NOIRLab/NSF/AURA.