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Eine Vortragsreihe des
Förderkreis Planetarium Göttingen e.V.
in Zusammenarbeit mit der
Volkshochschule Göttingen
.
Jeweils Dienstags um 20.00 Uhr im
ZHG der
Universität
Göttingen,
Platz der Göttinger Sieben, Hörsaal 009
(soweit nicht anders angegeben).
Eintritt 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro,
für Mitglieder des FPG frei.
21. Oktober 2003:
Mars - Europa auf dem Weg zum roten Planeten
(Hörsaal 101)
Dr. Horst-Uwe Keller,
Max-Planck Institut für Aeronomie, Katlenburg-Lindau
Der Mars, der Planet mit den erdähnlichsten Oberflächenbedingungen,
hat die Menschen von jeher besonders fasziniert und immer wieder
Anlass für Spekulationen gegeben, ob es auch dort Leben gibt oder
gegeben hat. Heute steht der Mars im Blickpunkt der Forschung und
wird mittels zahlreicher Raumsonden untersucht. Nach dem Mond könnte er
das nächste große Ziel einer bemannten Mission sein.
Von größter Wichtigkeit ist daher die Suche nach Wasser auf dem
roten Planeten. Dr. Keller berichtet über den aktuellen Stand der
Forschung und gibt einen Ausblick auf künftige Raumsondenprojekte, an
denen auch das MPAE beteiligt ist.
04. November 2003:
Das erste Licht
Dr. Jürgen Kerp,
Radioastronomisches Institut der Universität Bonn
Das Universum als Ganzes zu begreifen ist eine der größten und
faszinierendsten Herausforderungen für die Menschheit. Mit den modernen
Großteleskopen und Satellitenobservatorien besitzen wir heute die
technischen Möglichkeiten, große Teile dieses gigantischen Bildes
zu erkennen und zu verstehen. Insbesondere sind wir jetzt in der Lage,
auch die Frühzeit des Kosmos näher zu untersuchen.
Wann erstrahlte das erste Licht im Universum?
Wie alt sind die ältesten Sterne und Galaxien im Kosmos?
Wie groß ist das Weltall?
Diese Fragen sollen im Vortrag von Dr. Kerp aus unserer heutigen Sicht
beantwortet werden.
18. November 2003:
Vom All zur Erde - Mit 28000 km/h sicher durch die Atmosphäre
(Hörsaal 010)
Dipl.-Phys. Rolf D. Boettcher,
Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt, Göttingen
In den letzten Jahren hat man den Eindruck gewinnen können, die Raumfahrt
sei mittlerweile eine Routineangelegenheit geworden - fast wie Auto fahren.
Doch die Columbia-Katastrophe hat uns zu Anfang des Jahres wieder vor Augen
geführt: Bemannte Raumfahrt ist nach wie vor eine recht gefährliche
Angelegenheit, welche beim Versagen selbst scheinbar unbedeutender
technischer Komponenten den Tod der Besatzung zur Folge haben kann.
Neben dem Start ist die Rückkehr eines Raumfahrzeugs zur Erde eine
besonders kritische Flugphase. Eine Raumfähre muss dabei in kurzer Zeit
von ca. 28000 km/h auf die Landegeschwindigkeit eines
Verkehrsflugzeugs abgebremst werden. Der Vortrag beleuchtet die
technisch-physikalischen Herausforderungen beim Wiedereintritt
in die Erdatmosphäre.
02. Dezember 2003:
Der bestirnte Himmel über mir ...
Priv.-Doz. Dr. Axel Schwope,
Astrophysikalisches Institut Potsdam
Im Jahr 2004 ist der zweihundertste Todestag eines der größten
Denker, Naturwissenschaftler und Philosophen - Immanuel Kant. Das Weltbild
zu seinen Lebzeiten kannte weder Urknall, noch Schwarze Löcher oder die
Existenz ferner Galaxien. Selbst die Milchstraße war in ihrer wahren
Natur noch nicht erkannt. Ein einigermaßen korrektes Bild hatte man
lediglich von der Natur unseres eigenen Planetensystems, wobei auch die
Planeten Neptun und Pluto noch nicht entdeckt waren. Kant entwickelte jedoch
bereits bemerkenswerte Ideen und Vorstellungen über die Natur des
Universums, die weit über den damaligen Wissenstand hinausgingen. Im
Vortrag werden das damals gültige Weltbild und Kants Gedanken und Ideen
dem heutigen Weltbild gegenübergestellt.
16. Dezember 2003:
Seismologie bei Sonne und Sternen
(Hörsaal 010)
Prof. Dr. Stefan Dreizler,
Universitäts-Sternwarte Göttingen
Fast alles Licht der Sterne entstammt einer relativ dünnen Schicht ihrer
Atmosphären. Das darunter liegende Innere der Sterne, in dem so wichtige
Prozesse wie die Energieerzeugung aus der Kernfusion und der Energietransport
nach außen stattfinden, bleibt dem direkten Blick der Astronomen
verschlossen und konnte lange Zeit nur theoretisch beschrieben werden.
Prof. Dreizler erläutert, wie es in den letzten Jahren mit einer aus der
Erforschung des Inneren der Erde und des Mondes bekannten Methode, der
Seismologie, gelungen ist, Struktur und Eigenschaften des Inneren der Sonne
und anderer Sterne durch Beobachtung und Messung ihrer charakteristischen
Schwingungszustände zu untersuchen.
06. Januar 2004:
Quasare - die hellsten Objekte im Universum
Prof Dr. Stefan Wagner,
Landessternwarte Heidelberg
Anfang der sechziger Jahre entdeckte man zunächst im Radiobereich einige
sehr helle Objekte, die in normalen Teleskopen ein sternartiges Aussehen
zeigten. Diese "quasistellaren Radioquellen" - kurz Quasare - entpuppten sich
als die extrem leuchtkräftigen Kerne ferner Galaxien.
Normale Galaxien wie unsere Milchstraße leuchten durch das Licht von
Milliarden von Sternen.
Quasare können jedoch 1000fach höhere Leuchtkräfte zeigen,
wobei diese gewaltige Energie nur aus einem winzigen Kernbereich abgestrahlt
wird. Die heutigen Erkenntnisse deuten auf ein extrem massereiches Schwarzes
Loch in den Zentren dieser Objekte hin, in welches umgebende Materie
hineinfällt und dabei enorme Strahlung erzeugt.
20. Januar 2004:
Gefahr aus dem Weltall - starben die Dinosaurier durch einen
Asteroideinschlag?
(Hörsaal 101)
Prof. Dr. Klaus Beuermann,
Universitäts-Sternwarte Göttingen
Neben den neun großen Planeten kreisen Tausende sogenannter Kleinplaneten
oder Asteroiden um die Sonne. Die meisten von ihnen bewegen sich zwischen der
Mars- und der Jupiterbahn oder im äußeren Bereich des Sonnensystems.
Einige können auch in Erdnähe gelangen oder gar mit ihr kollidieren.
Ein derartiger Einschlag kann weltweite katastrophale Folgen haben. So wird
z. B. ein Einschlag vor ca. 65 Millionen Jahren für das Aussterben der
Dinosaurier verantwortlich gemacht. Eine konkurrierende These führt
dagegen eine globale Verschlechterung der Lebensbedingungen auf extremen
Vulkanismus zurück. Neben der Gegenüberstellung beider Theorien wird
im Vortrag die Möglichkeit einer Abwehr drohender Einschläge
diskutiert.
03. Februar 2004:
Winde, die auf Sternlicht segeln - Sternwindphänomene von der
Sonne zu den Quasaren
(Programmänderung!)
Dr. Thomas Eversberg,
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Bonn-Oberkassel
Unsere Sonne sendet nicht nur Licht in das All, sondern verliert auch
Teilchen durch einen permanenten Sternwind. Diese Winde sind ein allgemeines
Phänomen im Universum, übersteigen den der Sonne in ihrer
Intensität aber um das Milliardenfache. Ihre Erscheinungsformen reichen
von Ausbrüchen in unserer Sonne über turbulente Ströme bei
Sternen von millionenfacher Sonnenhelligkeit bis zu dramatischen Ereignissen
in Galaxien und Quasaren zu Beginn des Universums. Der Vortrag gibt einen
Überblick über dieses Phänomen und seine Auswirkungen.
17. Februar 2004:
Cassini auf der Zielgeraden - Höhepunkt der Saturnforschung
Dr. Horst Sjuts,
Sjuts Optotechnik GmbH, Göttingen
Der Planet Saturn mit seinem prächtigen Ringsystem ist der ästhetisch
schönste Planet des Sonnensystems. Er ist wie der Jupiter ein schnell
rotierender Gasplanet mit zahlreichen Monden. Insbesondere Titan, der einzige
Mond mit einer dichten Atmosphäre, gibt den Wissenschaftlern noch viele
Rätsel auf. Im Jahr 2004 erreicht die Raumsonde Cassini-Huygens den
Planeten und soll als erste Sonde in eine Umlaufbahn um den Saturn
einschwenken und erstmals eine Kapsel (Huygens) auf dem
Titan landen. Maßgeblich an der Mission beteiligt ist das
Max-Planck-Institut für Aeronomie in Katlenburg-Lindau.
Auch der Vortragende hat eine besondere Beziehung zu dieser Mission:
An Bord von Cassini sind Sensoren, die im Göttinger Unternehmen des
promovierten Astrophysikers hergestellt wurden.
02. März 2004:
Venus vor der Sonnenscheibe
Amateurastronomische Vereinigung
Göttingen,
Förderkreis Planetarium
Göttingen,
Universitäts-Sternwarte Göttingen
Innerhalb der Erdbahn umkreisen die Planeten Merkur und Venus die Sonne.
Durch die - wenn auch geringfügig - unterschiedlichen Bahnebenen der
Planeten kommt es nur extrem selten dazu, dass die Venus von der Erde aus
gesehen vor der Sonne entlangläuft. Ein derartiges spektakuläres
Ereignis steht nach über 120 Jahren am 8. Juni 2004 wieder bevor. Aus
diesem Anlaß präsentieren der FPG und die AVG in einem
abwechslungsreichen Programm
allgemeinverständliche Hintergrundinformationen. Was ist der
wissenschaftliche Nutzen solcher Venusdurchgänge? Wie kann man sie
beobachten? Was wird man sehen können?
Ansprechpartner für weitere Informationen: Dr. Klaus Jäger, Universitäts-Sternwarte, Geismarlandstr. 11, D-37083 Göttingen; Tel.: 0551-395067, Fax: 0551-395043, Email: jaeger@astro.physik.uni-goettingen.de