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Eine Vortragsreihe des
Förderkreis Planetarium Göttingen e.V.
in Zusammenarbeit mit der
Volkshochschule Göttingen
.
Jeweils Dienstags um 20.00 Uhr im
ZHG der
Universität
Göttingen,
Platz der Göttinger Sieben, Hörsaal 009
(soweit nicht anders angegeben).
Eintritt 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro,
für Mitglieder des FPG frei.
19. Oktober 2004:
Wie alt sind die Galaxien?
Prof. Dr. Ulrich Hopp,
Universitäts-Sternwarte, München
Galaxien bestehen aus Millionen oder Milliarden von Sternen und enthalten
häufig einen beträchtlichen Anteil an Gas und Staub, aus dem sich neue Sterne
bilden können. Unsere Milchstraße ist mit ihren mehreren 100 Milliarden
Sternen und einem Durchmesser von etwa 100000 Lichtjahren eine relativ große
Galaxie. Ähnlich den Sternen befinden sich Galaxien sehr oft in Gruppen oder
Haufen. Beobachtungen zeigen, dass sich die Morphologie und Zusammensetzung
der Galaxien seit dem Urknall deutlich verändert hat. Wie kommt diese
Entwicklung zustande? Wann und wie entstanden die ersten Galaxien? Der Vortrag
wird den neusten Stand in diesem spannenden Arbeitsgebiet präsentieren.
02. November 2004:
Anatomie einer Sternentstehungsregion
Prof. Dr. Eva Grebel,
Astronomisches Institut Basel
Jeder Vorgang im Universum ist geprägt vom Werden und Vergehen. Auch Sterne
werden geboren und sterben, wenngleich auch, gemessen an einem Menschenalter,
auf unvorstellbaren Zeitskalen von Milliarden von Jahren. Da wir die
Entwicklung einzelner Sterne daher nie direkt verfolgen können, sind
die Astrophysiker auf die Beobachtung vieler Sterne verschiedener Typen und
Altersklassen angewiesen. Dafür eignen sich besonders sog.
Sternentstehungsregionen - Gebiete, in denen sich sehr viele Sterne
gleichzeitig bilden. Wie sehen solche Gebiete aus und was passiert dort im
Einzelnen?
16. November 2004:
Deep Fields - Tiefe Blicke in das Universum
Priv.-Doz. Dr. Jochen Heidt,
Landessternwarte Heidelberg
Ein tiefer Blick in das Universum ist für die Astronomen nicht nur ein Blick
in große Entfernungen, sondern gleichzeitig ein Blick in die Vergangenheit.
Das Licht einer Galaxie in 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung war eben 10
Milliarden Jahre unterwegs, bis es uns erreichte. Deshalb sehen wir diese
Galaxie so, wie sie vor 10 Milliarden Jahren aussah. Dieser
"Zeitmaschineneffekt" läßt sich ausnutzen, um die Frühzeit des
Universums zu erforschen. An ausgewählten Stellen des Himmels wurden deshalb
mit Hilfe des Hubble Weltraumteleskops und mit den neuen erdgebundenen
10m-Teleskopen gezielt extrem tiefe Belichtungen vorgenommen, um besonders weit
in das Universum und in dessen Vergangenheit zu schauen. Im Vortrag werden die
Hintergründe dieser "Missionen an den Rand der Welt" erläutert.
30. November 2004:
Ankunft am Saturn - erste Resultate der Cassini-Mission
Dr. Norbert Krupp,
MPI für Sonnensystemforschung, Katlenburg-Lindau
Dank seines bereits in kleinen Fernrohren erkennbaren prächtigen Ringsystems
ist Saturn sicherlich der eindrucksvollste Planet in unserem Sonnensystem.
Fast von gleicher Größe wie Jupiter, ist auch der Ringplanet ein schnell
rotierender Gasplanet mit zahlreichen Monden. Insbesondere der Mond Titan mit
seiner dichten Atmosphäre gibt den Wissenschaftlern noch viele Rätsel auf.
Im Juli schwenkte die Raumsonde Cassini-Huygens in eine Umlaufbahn um den
Saturn ein und lieferte erste beeindruckende Bilder. Im Januar soll Huygens
als erste Sonde auf dem Titan landen. Der Vortrag liefert aktuelle
Informationen aus erster Hand, denn das Max-Planck-Institut für
Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau ist maßgeblich an der Mission
beteiligt.
14. Dezember 2004:
Programmänderung:
Staubteilchen - Boten ferner Welten
Dr. Harald Krüger,
MPI für Sonnensystemforschung, Katlenburg-Lindau
Der scheinbar leere Weltraum ist von einer Vielzahl mikroskopisch kleiner
Materieteilchen durchsetzt, sogenanntem kosmischem Staub. Dieser wird in
Sternen erzeugt und in den Weltraum hinausgeblasen, wo er sich in
interstellaren Wolken ansammelt. Aus einer solchen Wolke entstand vor 4,6
Milliarden Jahren unser Planetensystem. Staubteilchen werden u. a. von Kometen,
Asteroiden und Monden freigesetzt, können aber auch von außen als
interstellarer Staub in das Sonnensystem eindringen. Sie liefern wichtige
Informationen über ihren Ursprungsort und über die Entstehung von
Planetensystemen aus den Tiefen des Weltraums zu uns.
Hinweis:
Der Vortrag von Dr. Ulf Merbold (ESA) wird an einem Sondertermin nachgeholt.
11. Januar 2005:
Die Physik von Star Trek - Science oder Fiktion?
Dr. Mario Kuduz,
Institut für Materialphysik, Universiät Göttingen
Seit über 30 Jahren dringt das Raumschiff Enterprise - zumindest im Film -
in Bereiche des Weltraums vor, die noch kein Mensch zuvor gesehen hat. Fast
jeder kennt diese Abenteuer. Doch was steckt hinter der Technologie von Star
Trek? Wie funktioniert ein Warp-Triebwerk und was passiert beim Beamen?
Enstammen diese Ideen lediglich der Gedankenwelt von Science Fiction Autoren
oder basieren sie auf physikalischen Grundlagen, die vielleicht eines Tages
Reisen zu fremden Sternwelten möglich machen könnten? Dieser Vortrag soll
Antworten dazu liefern und zeigt außerdem, dass man Science Fiction auch mit
echter Wissenschaft kombinieren kann.
25. Januar 2005:
Hat es den Urknall wirklich gegeben?
Prof. Dr. Rudolf Kippenhahn,
Göttingen
1930 entdeckte der berühmte Astronom Edwin Hubble, dass Galaxien sich umso
schneller von uns zu entfernen scheinen, je weiter sie entfernt sind. Er
interpretierte diese "Fluchtbewegung" als einen Effekt, der durch die
Ausdehnung des Universums zustande kommt, die aus den Feldgleichungen der
allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt worden war. Daraus entwickelte
George Gamov 1948 die Urknall-Theorie von der Entstehung des Kosmos aus einem
heißen Anfangszustand, die noch heute das verbreiteteste Modell der Kosmologie
ist. Doch welche anderen Hinweise sprechen für einen solchen Anfang des
Universums?
08. Februar 2005:
Menschen auf dem Mond - Fakt oder Fiktion?
Eugen Reichl,
EADS Space Transportation GmbH,
Verein zur Förderung der Raumfahrt e.V., München.
Am 21. Juli 1969 ging der wohl größte Traum der Menschheit in Erfüllung.
Erstmals betrat ein Mensch einen fremden Himmelkörper - den Mond. Millionen
von Menschen rund um den Erdball waren Zeugen am Fernsehschirm. Auch bei den
folgenden Mondlandungen konnten die Arbeiten der Astronauten bei immer besserer
Bildqualitaet live verfolgt werden. Trotzdem wurden immer wieder Zweifel
geäußert, ob denn überhaupt jemals eine Mondlandung stattgefunden hat. Noch
heute kann man gelegentlich Berichte sehen, in denen Kritiker Ungereimtheiten
z. B. auf Fotos gefunden haben wollen, die vermeintlich "unumstößlich
beweisen", dass die Mondlandung ein riesiger Schwindel gewesen sei. Was ist
dran an solchen "Verschw"orungstheorien"?
22. Februar 2005:
Das Maß der Dinge - die Göttinger Messtechnikmeile
Ezra W. Kurth (Measurement Valley) und Günther Siedbürger,
Göttingen
Göttingen ist durch seine Universität und Forschungseinrichtungen
weltbekannt. Zu diesen gehört seit jeher das Messen. Es verwundert daher
nicht, dass in Göttingen entscheidende Beiträge zur Messtechnik geleistet
worden sind und sich eine Vielzahl von außergewöhnlichen
Messtechnikunternehmen entwickelt hat. Auch aus der Astronomie hat es wichtige
Impulse hierzu gegeben. Die Messtechnikmeile zeigt in einer Stadtführung die
Geschichte und die Gegenwart der Messtechnik in Göttingen in ihrer Vielfalt
und Verbundenheit mit den Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen. Der Vortrag
wird in einem virtuellen Rundgang entlang der Göttinger Messtechnikmeile diese
näher vorstellen.
15. März 2005:
Der Himmel auf Erden - Planetarien in aller Welt
Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller,
Planetarium Stuttgart
Bereits vor über 2000 Jahren wurden die ersten mechanischen Maschinen zur
Darstellung der Bewegungen am Himmel gebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts begann
die Entwicklung der Projektionsplanetarien. Die neuesten Projektoren erzeugen
mittels Glasfasern ein möglichst naturgetreues Abbild des Sternhimmels.
Ergänzt durch ausgefeilte Ton-, Bild- und Videotechnik ist ein Planetarium
heute eine multimediale Freizeiteinrichtung, die auf angenehme, unterhaltsame
und spektakuläre Weise Wissen vermitteln kann. Der Vortragende ist Direktor
des Stuttgarter Planetariums und berichtet über die Welt der Planetarien.
Welches Spektakel ist den Göttingern bisher entgangen? Warum gibt es gerade
jetzt gute Gründe, die Initiative des FPG zu unterstützen?
Ansprechpartner für weitere Informationen: Dr. Klaus Jäger, Universitäts-Sternwarte, Geismarlandstr. 11, D-37083 Göttingen; Tel.: 0551-395067, Fax: 0551-395043, Email: jaeger@astro.physik.uni-goettingen.de