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Faszinierendes Weltall
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Der Förderkreis Planetarium Göttingen veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Göttingen eine Vortragsreihe zu astronomischen Themen. Die Vorträge sind allgemeinverständlich und so konzipiert, daß sie sowohl für Laien als auch für astronomisch vorgebildete Hörer interessant sind.
Die Vorträge finden jeweils dienstags um 20.00 Uhr im
Zentralen Hörsaalgebäude (ZHG)
, Hörsaal 009, der
Universität Göttingen,
Platz der Göttinger Sieben, statt.
Eintritt: 5 DM, ermässigt 3 DM, für Mitglieder des FPG frei.
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10. Oktober 2000: LunarSat: Zurück zum Mond
Max Mühlbacher,
LunarSat
Division,
Institut für Astrophysik, Innsbruck
Selbst 30 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandung bleibt der Erdtrabant im
Blickpunkt des Interesses. LunarSat ist ein Raumfahrzeug, das die
Voraussetzungen für eine permanent bemannte Außenstation auf dem Mond erkunden
soll. Im Rahmen des Projektes, an dem besonders junge Wissenschaftler und
Studenten beteiligt sind, soll ein Gebiet um den Südpol des Mondes u.a.
im Hinblick auf Oberflächenstruktur, Magnetfeld, aber auch versteckte
Wasserresourcen näher untersucht werden.
LunarSat soll mit einer Ariane-5-Rakete in den Weltraum gebracht werden.
- 24. Oktober 2000: Röntgenastronomie - Die Entdeckung des heißen Universums
Dr. Axel Schwope,
Astrophysikalisches Institut, Potsdam
Noch bis vor etwa 50 Jahren beschränkte sich die astronomische Forschung auf
Beobachtungen im optischen Spektralbereich. Dann kam die Radioastronomie hinzu.
Nach und nach erkannte man die Bedeutung von Untersuchungen, die sich über
das gesamte elektromagnetische Spektrum erstrecken. Mit der Möglichkeit,
Satelliten in den Weltraum zu starten, wurden auch jene Teile der Strahlung
erforschbar, die, durch die Erdatmosphäre abgeschirmt, nicht vom Erdboden aus
zu untersuchen sind. So liefert auch die Röntgenastronomie wichtige
Erkenntnisse zum Verständnis der Sterne und der Galaxien. Nach den überaus
erfolgreichen Satelliten EINSTEIN und ROSAT eröffnen den Astronomen
nun Projekte wie
CHANDRA und
NEWTON-XMM neue Perspektiven.
- 7. November 2000:
Galaxien - Sterneninseln und Zeitzeugen eines ruhelosen Universums
Prof. Dr. Gerhard Hensler,
Institut für Theoretische Physik und Astrophysik, Kiel
Galaxien sind unvorstellbare Gebilde. Sie bestehen aus Milliarden von
Sternen, beinhalten riesige Gas- und Staubwolken, und erreichen eine derartige
Größe, dass ein Lichtstrahl Zehntausende von Jahren benötigt, um sie zu
durchqueren. In den Tiefen des Kosmos findet man Milliarden solcher
Weltinseln. Doch Milchstraßensysteme, wie sie auch genannt werden, sind
nicht unveränderlich, sondern entwickeln sich im Laufe kosmischer
Zeitskalen. Auch kommt es zu spektakulären Begegnungen zwischen ihnen.
Prof. Hensler beschreibt die spannenden Methoden,
wie man dem Lebensweg von Galaxien auf die Spur kommt, und berichtet über
den aktuellen Stand der Forschung auf diesem Gebiet.
- 21. November 2000: Fremde Planeten im All
Prof. Dr. Werner Pfau,
Astrophysikalisches Institut, Jena
Nur wenige Jahre sind vergangen, seit der erste Planet um einen anderen Stern
nachgewiesen wurde. Diese sensationelle Entdeckung machte Schlagzeilen rund um
die Welt. Inzwischen sind zahlreiche weitere "extrasolare" Planeten
bekannt. Damit ist offensichtlich, dass unser Sonnensystem nicht einzigartig
ist und auch die Frage, ob anderswo erdähnliche Planeten existieren
und ob es auch auf ihnen Leben geben kann, rückt mehr und mehr in den
Blickpunkt des Interesses. Wie funktionieren die trickreichen Methoden, fremde
Planeten zu finden? Was können wir in den nächsten Jahren an Entdeckungen
erwarten?
- 5. Dezember 2000:
Die Sonne auf dem Höhepunkt ihrer Aktivität - Aktuelle Ergebnisse der SOHO-Mission
Prof. Dr. Rainer Schwenn,
MPI für Aeronomie, Katlenburg-Lindau
Die Sonne, ein ganz normaler Stern, steht im Zentrum unseres Planetensystems.
Ihr Licht und Ihre Wärme sind Voraussetzung für die Entstehung und den
Fortbestand des Lebens auf unserer Erde. Doch neben diesen leicht erkennbaren
Einflüssen existieren eine Vielzahl anderer physikalischer Größen, durch die
die Sonne für Erscheinungen auf unserem Planeten verantwortlich ist und die
für die Wissenschaftler von besonderem Interesse sind.
Neben der erdgebundenen Forschung mit Teleskopen liefert v.a. der Sonnensatellit
SOHO
spektakuläre Daten und Bilder - auch jetzt, wo sich die Sonne wieder in
einer besonderen Aktivitätsphase befindet.
- 9. Januar 2001:
Mondfinsternis - kein Vortrag
- 23. Januar 2001: Wirtschaftliche Erschließung des Weltraums
Jens Federhen,
Astrium GmbH, München
Weniger als ein halbes Jahrhundert nach Sputnik, dem ersten von Menschenhand
geschaffenen Satelliten, ist der erdnahe Weltraum nun von Tausenden von
künstlichen Himmelskörpern bevölkert. Ob es sich nun um solche
zur Beobachtung des Weltraums und der Erde, oder um jene zur Gewährleistung
der globalen Kommunikation handelt -
die Nutzung des erdnahen Raums mit Satelliten ist aus unserer heutigen Welt
nicht mehr wegzudenken. So ist es natürlich, dass die kommerzielle Nutzung des
Weltraums eine immer größere Rolle spielt. Jens Federhen ist Mitarbeiter der
Firma Astrium, einem der wenigen Unternehmen, die den gesamten Bereich der
Aktivitäten in diesem Gebiet abdecken. Er berichtet über die
wirtschaftliche Erschließung des Weltraums und über neue Perspektiven in
diesem Gebiet.
Der Vortrag ist eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem
Market Team Göttingen
- einer Initiative für Studierende zur Vermittlung von Einblicken
in das Wirtschaftsleben.
- 6. Februar 2001: Geheimnisvolles Leuchten: Polarlichter
Prof. Dr. Kristian Schlegel,
MPI für Aeronomie, Katlenburg-Lindau
Faszinierende Phänomene am Himmel müssen keineswegs Lichtjahre entfernt
sein. Viele bemerkenswerte Erscheinungen spielen sich in der Atmosphäre oder
ihrem Übergangsbereich zum Weltraum ab. Ein besonders faszinierendes Beispiel
ist das Polarlicht, bei dem es sich um das Resultat der Wechselwirkung zwischen
geladenen Teilchen von der Sonne und dem Erdmagnetfeld handelt.
In Phasen besonderer Sonnenaktivität - wie derzeit - kann dieses Schauspiel
gelegentlich auch in unseren Breiten gesehen werden.
Prof. Schlegel berichtet über die Natur dieses Phänomens und zeigt
beeindruckende Bilder.
- 20. Februar 2001: 10 Jahre Astronomie mit dem Hubble-Weltraumteleskop
Prof. Dr. Ralf-Jürgen Dettmar,
Astronomisches Institut, Bochum
Wie alt ist das Universum? Welche Struktur hat es? Wie verteilen sich
die Galaxien im Weltraum, und wie sind sie entstanden?
Zur Beantwortung dieser und vieler anderer Fragen hat das im Vergleich zu
erdgebundenen Teleskopen relativ kleine Weltraumteleskop in den letzten Jahren
wichtige Daten geliefert.
Denn
Hubble
erlaubt einen ungetrübten, besonders scharfen Blick ins Universum
und lieferte beeindruckende Bilder von nahen wie fernen Objekten im Kosmos.
Prof. Dettmar gibt einen Überblick über die wichtigsten Hubble-Beobachtungen
aus den vergangenen 10 Jahren, seit es in einen Erdorbit gebracht wurde.
- 6. März 2001: Die schlagenden Herzen von Sternleichen - die Untoten der Milchstrasse
Prof. Dr. Harald Lesch,
Universitäts-Sternwarte, München
1967 beobachteten Bell und Hewish ein Radiosignal mit einer Periode von exakt
1.33728 Sekunden. Nachdem alle irdischen Ursprünge, aber auch
die Spekulation auf Signale außerirdischer Intelligenzen, verworfen wurden,
kristallisierte sich als einzige Möglichkeit die eines rasend schnell
rotierenden Neutronensterns heraus. Er ist der Überrest einer gigantischen
Sternexplosion - einer Supernova. Weit mehr als die Masse unseres
Sonnensystems ist zu einem Kern von Kleinstadtgröße zusammengepresst.
Extrem hoher Druck, ultrastarke Magnetfelder, und eine 200 Milliarden mal
stärkere Schwerkraft als auf der Erde - das sind nur einige der Eigenschaften
dieser extremen Objekte, über die Prof. Lesch in seinem Vortrag berichtet.
Letzte Änderung: 21. Februar 2001, KB