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Der Förderkreis Planetarium Göttingen e.V. (FPG) und die Amateurastronomische Vereinigung Göttingen (AVG) geben nachfolgend einen Überblick über den Sternhimmel und die Sichtbarkeit der Planeten im ersten Quartal 2001.
Merkur, der sonnennächste Planet, ist Ende Januar für kurze Zeit in der Abenddämmerung beobachtbar. Zwischen dem 24. und dem 29. Januar kann Merkur ab etwa 17:30 Uhr in Richtung Südwesten knapp über dem Horizont gesichtet werden. Leider befindet er sich nur maximal 5 Grad, das sind 10 Vollmonddurchmesser, über dem Horizont und ist im Dunst nur schwer zu finden.
Unübersehbar ist dagegen der Planet Venus. Mit Dämmerungsbeginn strahlt sie am Abendhimmel in ihrer größten Pracht. Venus geht Anfang Januar um 20:30 Uhr, Mitte Februar um 21:46 Uhr und Ende März um 20:43 Uhr (Sommerzeit!) unter. Da die Tage wieder länger werden, ist die beste Beobachtungszeit die zweite Januar- und die erste Februarhälfte.
Mars ist im Januar ein unauffälliges Objekt am Morgenhimmel. Im Laufe des Februar und März wird er aber deutlich auffälliger und Ende März ist er heller als die meisten Sterne. Anfang Januar geht der Planet um 2:44 Uhr (MEZ) auf. Er befindet sich dann im Sternbild Jungfrau. Im Februar wandert er durch die Sternbilder Waage und Skorpion und erreicht Anfang März das Sternbild Schlangenträger; Ende März geht er um 2 Uhr (MESZ) auf.
Jupiter und Saturn sind die "Könige" der Nacht. Wenn Venus im Westen untergegangen ist, bilden sie ein auffälliges Duo hoch über dem Südwesthorizont. Beide stehen im Sternbild Stier mitten im Goldenen Tor der Ekliptik. So nennt man die beiden offenen Sternhaufen der Hyaden und Plejaden, zwischen denen die scheinbare Sonnenbahn (Ekliptik) verläuft. Im Laufe des Quartals werden sie allerdings zu Planeten des Abendhimmels, denn sie gehen immer früher unter. Jupiter geht Anfang Januar um 5:23 Uhr und Ende März um 1:03 Uhr unter. Bei Saturn sieht es noch schlechter aus: Untergang Anfang Januar um 4:36 Uhr und Ende März um 0:01 Uhr.
Auf zwei weitere Ereignisse sei noch hingewiesen: Zwischen dem 1. und 6. Januar ist der Sternschnuppenstrom der Quadrantiden (auch Bootiden genannt) zu beobachten. Das Maximum wird in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar erwartet. Bis zu hundert Sternschnuppen können gezählt werden, manchmal auch mehr. Der Punkt, von dem alle Sternschnuppen zu kommen scheinen, liegt im Sternbild Bootes. Dies steht erst in der zweiten Nachthälfte hoch genug am Himmel, womit dies auch die beste Beobachtungszeit ist.
Das zweite Himmelsereignis ist die totale Mondfinsternis am Abend des 9. Januar. Sie beginnt um 19:42 Uhr mit dem Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde. Zwischen 20:50 Uhr und 21:52 Uhr ist der Mond total verfinstert und um 22:59 Uhr hat er den Kernschatten wieder komplett verlassen. Weitere Informationen sowie Hinweise auf Veranstaltungen zur Mondfinsternis werden im Internet unter http://www.planetarium-goettingen.de sowie kurzfristig in der Presse bekanntgegeben.
Südwest-Horizont am 15.01. um 22 Uhr bzw. am 15.02. um 20 Uhr © FPG
Zum Schluß noch ein Blick zum Abendhimmel im Südwesten. Im Westen finden sich noch einige Herbststernbilder, z. B. Pegasus, Andromeda, Perseus und auch die Fische. In diesem Sternbild steht Mitte Februar die Venus. Höher über dem Horizont und weiter in Richtung Süden schließen sich die Wintersternbilder an. Dort ist unter anderem das Sternbild Stier mit den Planeten Jupiter und Saturn zu finden. Nicht weit davon entfernt befindet sich das Sternbild des Orion. Die Formation der hellen Sterne des Himmelsjägers ist sehr markant und man kann sie schnell am nächtlichen Winterhimmel wiederfinden. Kehrt der Blick nach Südwesten zurück, dann findet man unterhalb des Sternbilds Stier nur recht schwache Sterne. Dort befinden sich die Sternbilder Eridanus und Walfisch. Aber an einem dunklen Standort und mit einer guten Sternkarte ausgerüstet, sind auch diese Sternbilder im Wirrwarr der vielen Sterne zu finden. Wir wünschen viel Erfolg dabei!
Vollmond: 09.01., 08.02., 09.03.
Neumond: 24.01., 23.02., 25.03.